Camera Calibration with Non-Central Local Camera Models
2021
Kamerakalibrierung ist eine wichtige Grundvoraussetzung fur viele Computer-Vision-Algorithmen wie Stereo-Vision und visuelle Odometrie. Das Ziel der Kamerakalibrierung besteht darin, sowohl die ortliche Lage der Kameras als auch deren Abbildungsmodell zu bestimmen. Das Abbildungsmodell einer Kamera beschreibt den Zusammenhang zwischen der 3D-Welt und der Bildebene.
Aktuell werden haufig einfache globale Kamera-Modelle in einem Kalibrierprozess geschatzt, welcher mit vergleichsweise geringem Aufwand und einer grosen Fehlertoleranz durchgefuhrt werden kann. Um das resultierende Kameramodell zu bewerten, wird in der Regel der Ruckprojektionsfehler als Mas herangezogen. Jedoch konnen auch einfache Kameramodelle, die das Abbildungsverhalten von optischen Systemen nicht prazise beschreiben konnen, niedrige Ruckprojektionsfehler erzielen. Dies fuhrt dazu, dass immer wieder schlecht kalibrierte Kameramodelle nicht als solche identifiziert werden.
Um dem entgegen zu wirken, wird in dieser Arbeit ein neues kontinuierliches nicht-zentrales Kameramodell basierend auf B-Splines vorgeschlagen. Dieses Abbildungsmodell ermoglicht es, verschiedene Objektive und nicht-zentrale Verschiebungen, die zum Beispiel durch eine Platzierung der Kamera hinter einer Windschutzscheibe entstehen, akkurat abzubilden. Trotz der allgemeinen Modellierung kann dieses Kameramodell durch einen einfach zu verwendenden Schachbrett-Kalibrierprozess geschatzt werden.
Um Kalibrierergebnisse zu bewerten, wird anstelle des mittleren Ruckprojektionsfehlers ein Kalibrier-Benchmark vorgeschlagen. Die Grundwahrheit des Kameramodells wird durch ein diskretes Sichtstrahlen-basiertes Modell beschrieben. Um dieses Modell zu schatzen, wird ein Kalibrierprozess vorgestellt, welches ein aktives Display als Ziel verwendet. Dabei wird eine lokale Parametrisierung fur die Sichtstrahlen vorgestellt und ein Weg aufgezeigt, die Oberflache des Displays zusammen mit den intrinsischen Kameraparametern zu schatzen. Durch die Schatzung der Oberflache wird der mittlere Punkt-zu-Linien-Abstand um einen Faktor von mehr als 20 reduziert. Erst dadurch kann das so geschatzte Kameramodell als Grundwahrheit dienen.
Das vorgeschlagene Kameramodell und die dazugehorigen Kalibrierprozesse werden durch eine ausfuhrliche Auswertung in Simulation und in der echten Welt mithilfe des neuen Kalibrier-Benchmarks bewertet. Es wird gezeigt, dass selbst in dem vereinfachten Fall einer ebenen Glasscheibe, die vor der Kamera platziert ist, das vorgeschlagene Modell sowohl einem zentralen als auch einem nicht-zentralen globalen Kameramodell uberlegen ist. Am Ende wird die Praxistauglichkeit des vorgeschlagenen Modells bewiesen, indem ein automatisches Fahrzeug kalibriert wird, das mit sechs Kameras ausgestattet ist, welche in unterschiedliche Richtungen zeigen. Der mittlere Ruckprojektionsfehler verringert sich durch das neue Modell bei allen Kameras um den Faktor zwei bis drei.
Der Kalibrier-Benchmark ermoglicht es in Zukunft, die Ergebnisse verschiedener Kalibrierverfahren miteinander zu vergleichen und die Genauigkeit des geschatzten Kameramodells mithilfe der Grundwahrheit akkurat zu bestimmen. Die Verringerung des Kalibrierfehlers durch das neue vorgeschlagene Kameramodell hilft die Genauigkeit weiterfuhrender Algorithmen wie Stereo-Vision, visuelle Odometrie oder 3D-Rekonstruktion zu erhohen.
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