EINSTELLUNGEN VON FAHRSCHUELERN ZUR PS-BEGRENZUNG FUER FAHRANFAENGER. EINE BEFRAGUNG IN STEIRISCHEN FAHRSCHULEN

1997 
Im Fruehjahr 1997 kam es in der Steiermark zu einer Serie von spektakulaeren Unfaellen jugendlicher Fahranfaenger mit PS-starken PKWs. In der Folgegriff die "Kleine Zeitung" dieses Thema redaktionell auf und eine Privatperson startete eine Initiative zur Einfuehrung einer PS-Begrenzung fuer Fahranfaenger. Im August 1997 startete schliesslich die "Kleine Zeitung" in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium fuer Verkehrssicherheit die Aktion "Stark mit weniger PS", die das Ziel hat, kritisches Bewusstsein bei jungen Fahranfaengern, aber auch bei Eltern bezueglich PS-starker Autos zu wecken und mit einer moeglichst grossen Anzahl von Unterschriften den Verkehrsminister zu bewegen, Schritte zu einer PS-Beschraenkung fuer Fahranfaenger einzuleiten . Um Informationen ueber die Meinungen der direkt Betroffenen - der angehenden Fahranfaenger - zu erhalten, wurde vom Kuratorium fuer Verkehrssicherheit eine Befragung bei Fahrschuelern in steirischen Fahrschulen durchgefuehrt. Es wurden dabei Fragen zu folgenden Bereichen gestellt: PKW-Benuetzung in den ersten 2 Jahren nach Fuehrerscheinerwerb (Mitbenuetzung oder eigener PKW); PKW-Finanzierung und Kaufmotive; Einstellung zu einer PS-Begrenzung fuer Fahranfaenger; Risikoeinstellung im Strassenverkehr. Die Befragung wurde mittels Fragebogen in der Zeit von 5. 8. 1997 bis 19. 8.1997 in 7 steirischen Fahrschulen durchgefuehrt. Die Vorgabe der Fragebogen erfolgte durch PsychologInnen. Bei der Auswahl der Fahrschulen wurde darauf geachtet, dass neben Grazer Fahrschulen auch regionale Fahrschulen beruecksichtigt werden. Die Stichprobe besteht aus 250 Fahrschuelern aus 7 steirischen Fahrschulen in Graz, Leoben, Fuerstenfeld und Gleisdorf, die sich um die Lenkerberechtigung der Gruppe B bewerben. 53 Prozent sind weiblichen Geschlechts, 47 Prozent sind maennlichen Geschlechts. Das Durchschnittsalter betraegt 19,2 Jahre. Nur 10 Prozent der weiblichen Fuehrerscheinwerber und 4 Prozent der maennlichen Fuehrerscheinwerber der Stichprobe sind aelter als 19 Jahre. 35 Prozent der befragten Fahrschueler wohnen in Graz, der Rest in steirischen Bezirken. Die Befragungsergebnisse werden detailliert ausgewiesen. Ueberraschend ist dabei die relativ hohe Zustimmung der Betroffenen selbst (52 Prozent) zu einer moeglichen PS-Beschraenkung fuer Fuehrerscheinneulinge. Die dafuer angegebenen Begruendungen lassen darauf schliessen, dass zumindest bei einem grossen Teil der jungen Fahranfaenger ein ausgepraegtes Bewusstsein fuer die besondere Gefaehrdung dieser Gruppe besteht. Bei einer gesetzlichen Einfuehrung einer solchen Massnahme koennte daher auch mit weitgehender Akzeptanz gerechnet werden. (A)
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