Effektivität stationärer und teilstationärer psychosomatisch-psychotherapeutischer Behandlung

2021 
Fragestellung (Teil-)stationare Psychotherapie ist in Deutschland gut implementiert. Um Wirksamkeitsfaktoren und Effekte besser zu verstehen, sind Effektivitatsstudien notwendig. Diese naturalistische Studie untersucht die Effektivitat stationarer und teilstationarer Psychotherapie sowie patientenzentrierte und storungsbezogene Einflussfaktoren auf individuelle Symptomverbesserungen. Methoden Analysiert werden Patient*innen einer psychosomatisch-psychotherapeutischen Universitatsklinik, die in den Jahren 2015 bis 2019 behandelt wurden und das BSI-18 entweder bei Aufnahme und Entlassung (N=1366) oder bei Aufnahme und Dreimonatskatamnese (N=497) ausfullten. Ergebnisse Die Verbesserungen in der globalen Symptomschwere zeigen moderate Effektstarken. Deskriptiv sind diese groser bei teilstationarer als bei stationarer Behandlung–besonders im Follow-up-Vergleich (direkt nach Entlassung: dstationar=0.401, dteilstationar=0,482; drei Monate nach Entlassung: dstationar=0,403, dteilstationar=0,807). Die teilstationaren unterscheiden sich signifikant von den stationaren Patient*innen – gering in Alter, Beschaftigungsstatus, Arbeitsfahigkeit und initialen Symptombelastungen, moderat in der Anzahl psychischer Komorbiditaten und stark in ihren Hauptdiagnosen. Soziodemographische Faktoren zeigen keinen, die initiale Symptomschwere einen moderaten positiven und die Anzahl psychischer Komorbiditaten einen komplexen Einfluss auf die Symptomverbesserungen. Diskussion Allgemein bestatigt diese Studie die Wirksamkeit (teil-)stationarer psychosomatischer Therapie. Die Relevanz teilstationarer Angebote wird vor dem Hintergrund von Kosteneffizienz und guter Integration in den Alltag betont, unter Beachtung individueller Behandlungsindikationen.
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