Stellenwert von CT-proAVP (Copeptin) in der Abklärung des Polyurie-Polydipsie Syndroms
2011
Die Differenzialdiagnose einer primaren Polydipsie und eines Diabetes insipidus ist oft sehr anspruchsvoll. In der Routine wird der Durstversuch als Stimulationstest durchgefuhrt, und dabei die Freisetzung des antidiuretischen Hormons Arginin Vasopressin (AVP) indirekt uber die Fahigkeit des Patienten Urin konzentrieren zu konnen, erfasst. Relevante Parameter hierfur sind die Urinosmolalitat und das Urinvolumen. Die direkte Messung von AVP hat auf Grund der methodischen Limitierungen keinen verbreiteten Einzug in die Routinediagnostik gefunden. Das Problem hierbei ist, dass die Messung von AVP technisch sehr anspruchsvoll ist und validierte Assays fur die Routinediagnostik nicht verfugbar sind. AVP wird aquimolar mit einem anderen Peptid, CT-proAVP, auch als Copeptin bekannt, sezerniert. Seit einiger Zeit steht ein Assay zur Verfugung, der es erlaubt CT-proAVP schnell und zuverlassig zu messen. Resultate der ersten Studien zum Nutzen von CT-proAVP fur die Diagnose eines Diabetes insipidus zeigen, dass nach Hypophysenoperationen mittels CT-proAVP unterschieden werden kann, welche Patienten einen zentralen Diabetes insipidus und welche eine intakte Funktion des Hypophysenhinterlappens aufweisen. Eine daraufhin durchgefuhrte prospektive Studie zur Wertigkeit von CT-proAVP in der Routine-Abklarung des Polyurie-Polydipsie-Syndroms zeigte, dass CT-proAVP sowohl der AVP-Messung, als auch dem routinemasigen Durstversuch mit indirekter AVP-Messung uberlegen war. Die bisherigen Ergebnisse legen nahe, dass CT-proAVP als technisch uberlegener Marker die AVP-Bestimmung in der Abklarung des Diabetes insipidus ersetzen kann. Eine weitere prospektive, multizentrische Studie zur Validierung dieser Resultate ist in der Rekrutierungsphase.
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