Grading von Astrozytomen und Oligodendrogliomen

1998 
Die histologische Bestimmung des Anaplasiegrades von Gliomen wird nach qualitativen histologischen Merkmalen (Kernpleomorphie, Mitosen, Endothelproliferate, Tumornekrosen) vorgenommen und mit dem Malignitatsgrad gleichgesetzt. Vor allem die Wichtung dieser Merkmale (”gering – mittel – stark ausgepragt”) unterliegt dem subjektiven Eindruck des jeweiligen Befunders. Um eine hohere Reproduzierbarkeit der Gradingbeurteilung zu erreichen, wurde auf die Wichtung verzichtet und lediglich das Vorhandensein oder Fehlen dieser vier definierten qualitativen Kriterien verzeichnet. Es hat sich gezeigt, das durch dieses binare System eine verlaslichere Aussage uber die Dignitat von Gliomen moglich ist (Ste. Anne-Mayo-System, SAMS). Neuere Untersuchungen belegen, das auch fur das Grading der Oligodendrogliome und der Mischgliome ein ahnliches binares System praktikabel ist, wobei sowohl fur die Astrozytome als auch fur die Oligodendrogliome die Unterscheidung einer niedrigen und hohen Risikogruppe uber das Fehlen oder Vorhandensein von Endothelproliferaten durchgefuhrt wird. Die Endothelproliferate ihrerseits – als Zeichen einer in Gang gekommenen Tumorangiogenese – korrelieren mit der Kontrastmittelanreicherung bei der kranialen Computer- und Kernspintomographie.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    36
    References
    14
    Citations
    NaN
    KQI
    []