Orthologie und Pathologie des Schwefelstoffwechsels der Zelle im Autoradiogramm

1968 
Abgesehen von den schwefelhaltigen Aminosauren, zu deren de novo-Synthese der Warmbluter Organismus in nennenswertem Umfange nicht befahigt ist, sind es die Glucoproteide, welche den Hauptanteil der schwefelhaltigen organischen Substanzen ausmachen. Wir finden derartige Verbindungen, welche in Ester-Bindung einen Schwefelsaurerest besitzen, vor allem in der Knorpelgrundsubstanz, im Bindegewebe, in Gefaswandungen, in Basalmembranen, in Schleimstoffen und schlieslich im Heparin. Hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung handelt es sich bei diesen Schwefelverbindungen vor allem um die Chondroitin- und Mucoitin-Schwefelsaure. Uber die Verwendung anorganischen Schwefels bei der Synthese dieser Substanzen und vor allem uber ihre Umsatzgeschwindigkeit in den verschiedenen Geweben unter physiologischen und pathologischen Bedingungen konnten Aufschlusse erst erhalten werden, als das radioaktive Schwefelisotop S35 fur experimentelle Untersuchungen zur Verfugung stand. S35 ist ein β-Strahler mit etwa der gleichen β-Energie (0,167 Mev) wie C14, aber einer Halbwertszeit von nur 87 Tagen. Somit ist es auch fur die autoradiographische Untersuchung geeignet. Die Applikation bei Tracer-Untersuchungen am Warmbluter erfolgt als S35-Natriumsulfat entweder durch parenterale Injektion oder durch orale Gabe.
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