Seroprävalenz und GIS-gestützte Risikofaktoranalyse für Leberegel (Fasciola hepatica)-Infektionen bei Milchviehbeständen (Republikation*)

2014 
Im November 2008 wurden deutschlandweit insgesamt 20 749 Tankmilch(TM)-Proben gesammelt und somit 20,9 % des gesamten Milchviehbestandes in Deutschland beprobt. Die TM-Proben wurden mit einem ELISA, der auf exkretorischsekretorischem Antigen beruht (sogenannter ES-ELISA), auf Antikorper gegen den Grosen Leberegel Fasciola hepatica untersucht. Eine Landkarte mit ortsbezogenen Daten wurde erstellt, um die Herdenpravalenz in Deutschland darzustellen. Mithilfe logistischer Regressionsanalysen und unterstutzt durch ein Geografisches Informationssystem (GIS) wurden verschiedene potenzielle raumliche Risikofaktoren auf mogliche statistische Zusammenhange mit den Ergebnissen des ELISA getestet. Deutschlandweit wiesen 23,6 % der Milchviehherden ein positives ELISA-Ergebnis auf, wobei die Pravalenzen in den verschiedenen deutschen Bundeslandern zwischen 2,6 und 38,4 % variierten. Die GIS-Analyse ergab statistisch signifikante positive Assoziationen zwischen dem Anteil an Grunland und Gewassern je Postleitzahlengebiet und positiven ELISAErgebnissen. Diese Assoziationen sind mit dem Lebenszyklus des Zwischenwirts, der amphibischen Schnecke Galba (Lymnea) truncatula und dem weitestgehend weidegebundenen Charakter der Parasitose erklarbar. Das finale logistische Regressionsmodell wies jedoch nur ein Bestimmtheitsmas (Pseudo-R2) von 14 % auf, was darauf hindeutet, dass zusatzliche, nicht erfasste Faktoren in erheblichem Mase zu den Leberegelinfektionen beigetragen haben. In Anbetracht der gebietsweise hohen Seropravalenzen und der wirtschaftlichen Auswirkungen der Fasziolose ist Landwirten und Tierarzten dringend anzuraten, den Leberegelbefall planmasig und wirksam zu bekampfen.
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