Chirurgische Therapiekonzepte bei unterer gastrointestinaler Blutung

2006 
Die Inzidenz unterer gastrointestinaler Blutungen betragt ca. 20 Falle/100.000 Einwohner und Jahr, wobei 70–80% der Blutungen spontan sistieren und nicht zu einer notfallmasigen Krankenhausaufnahme fuhren. Die Untersuchungsmethoden der Wahl zur Lokalisation einer intestinalen Blutung sind die Koloskopie und Mesenterikographie. Damit lassen sich 80–90% der Blutungen identifizieren, in ca. 70% ist gleichzeitig eine zumindest temporare Blutstillung moglich. Bei Lokalisation der Blutung erfolgt eine umschriebene Segmentresektion. Bei anhaltender Blutung aus dem Kolon ohne nahere Lokalisation wird notfallmasig eine subtotale Kolektomie durchgefuhrt. Blinde Kolonteilresektionen sind aufgrund der Rezidivblutungsgefahr nicht indiziert. Gleiches gilt fur rezidivierende Kolonblutungen, die auch durch Mehrfachdiagnostik nicht eingrenzbar sind. Beim kreislaufinstabilen Patienten mit hohem Alter und reduziertem Allgemeinzustand wird eine Diskontinuitatsresektion durchgefuhrt, ansonsten eine Ileorektostomie. Ist eine Differenzierung zwischen Dunn- und Dickdarmblutung praoperativ nicht moglich, wird ein Ileostoma angelegt. Versagt die Diagnostik bei rezidivierender Dunndarmblutung hilft ein zusatzliches Jejunostoma bei der groben Differenzierung. Die Mortalitat akuter intestinaler Blutungen liegt insgesamt bei ca. 5%. Hoher ist sie bei den notfallmasig operierten Patienten. Risikofaktoren sind hier das Alter, Begleiterkrankungen sowie der Zustand der Patienten zum Zeitpunkt der Operation.
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