Bewertung der Mortalität im stationären Bereich mittels einer differenzierten Risikoadjustierung anhand der §-21-Daten

2014 
Es wurde untersucht, ob eine risikoadjustierte Qualitatsanalyse insbesondere der stationaren Sterblichkeit unter Verwendung von §-21-Routinedaten moglich ist. Es wurden aus den §-21-Abrechnungsdaten sechs deutscher Kliniken der Maximalversorgung vollstationare Patienten (≥ 18 Jahre, Verweildauer > 24 Stunden) mit gultiger DRG-Kodierung (N = 557 989 entsprechend 91 % der vollstationaren Patienten) ausgewahlt. Mittels eines logistischen Regressionsmodells wurden Mortalitatswahrscheinlichkeiten fur jeden Behandlungsfall errechnet, die eine Gegenuberstellung mit den tatsachlich beobachteten Mortalitatszahlen der untersuchten Krankenhauser ermoglichten. Die Ubertragbarkeit des Regressionsmodells auf spezifische Subgruppen mithilfe von ‚Standardized Mortality Ratios‘ (SMRs) wurde gepruft. Die Validierung des Risikomodells erfolgte an einem Datensatz des Vereins Qualitatsindikatoren fur Kirchliche Krankenhauser (QKK) aus dem Jahre 2010 (N = 390.489). Als geeignete Pradiktoren fur die stationare Mortalitat erwiesen sich Alter, Anzahl der Nebendiagnosen, Anzahl der Prozeduren, Beatmungsstunden, DRG-Partition, Relativgewicht (Bewertungsrelation), Geschlecht, Notfallstatus, Patient Clinical Complexity Level (PCCL) und Verweildauer. Das multivariable Modell zeigte ein Pseudo-R 2 nach Nagelkerke von 0,36, entsprechend einer Flache unter der ROC (Receiver Operating Characteristic) von 0,921 [KI95 (0,919; 0,923)]. Es zeigten sich quantifizierbare Unterschiede zwischen Rohmortalitaten und risikoadjustierten SMRs bei Kliniken sowie bei untersuchten Subgruppen. Die Validierung des Risikomodells am externen Datensatz zeigte eine gute Ubertragbarkeit bei eingeschrankter Stabilitat. Der ganzheitliche Ansatz des erstellten Regressionsmodells zeigte eine sehr gute Vorhersagefahigkeit der stationaren Mortalitat. Ein risikoadjustierter Vergleich der Mortalitatsraten von untersuchten Kliniken und sechs exemplarisch untersuchten Subgruppen zeigte Fehlinterpretationspotenzial bei Qualitatsvergleichen mittels Rohmortalitaten. Weitere Analysen mit umfangreicheren Datensatzen sind zur Sicherstellung der Modellstabilitat erforderlich.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []