Not an uncaptured Peasantry. Die nordtogoischen Bauern zwischen Baumwollboom, veränderten Bedürfnisstruk­turen und der ökonomischen Strukturkrise ländlich-peripherer Räume in Westafrika

2015 
Landlich-periphere Raume in Westafrika sind okonomisch benachteiligt: Grose Entfernungen zu den hauptstadtischen Markten verursachen hohe Transportkosten, die zu niedrigen Aufkaufpreisen fur Grundnahrungsmittel auf den lokalen Markten fuhren, so dass die Bauerinnen und Bauern nur geringe Einnahmen erzielen konnen. Daher migrieren viele junge Manner (und Frauen) migrieren zwecks temporarer Arbeitssuche in die Nachbarlander. Der Anbau von Exportkulturen verspricht einen moglichen Ausweg aus dieser Strukturkrise (insbesondere im Falle hoher, staatlich garantierter Aufkaufpreise). In den 1990er Jahren stellte in der Region des Savanes, der nordlichsten der funf Regionen Togos, der Baumwollanbau eine solche Moglichkeit dar. In der Folge zu einem Baumwollboom mit hohen Einnahmen fur die Bauerinnen und Bauern und einem deutlichen Ruckgang der Arbeitsmigrati­on. Dieser Boom endete 2004. Anders als von Goran Hyden (1980) postuliert, stellen die nordtogoischen Bauerinnen und Bauern kei­ne „uncaptured peasantry“ dar, die sich weitgehend folgenlos aus der Marktokonomie zuruckziehen kann. Vielmehr hatte der Baumwollboom die venale Monetarisierung der lokalen Okonomien und Lokal­gesellschaften beschleunigt und die Bedurfnisstrukturen der Bauerinnen und Bauern signifikant veran­dert.
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