Mobile Stroke Unit (MSU): Schlaganfall-Versorgungskonzept im Wandel der Zeit

2019 
Der Schlaganfall ist eine der fuhrenden Todesursachen und einer der haufigsten Grunde bleibender Behinderung und pflegerischer Abhangigkeit im Erwachsenenalter. Dabei gilt der ischamische Schlaganfall als behandelbares Krankheitsbild. Einer der fuhrenden Grunde, dass Patienten mit akutem Schlaganfall nicht die kausale und evidenzbasierte Therapie erhalten, ist das verzogerte Erreichen eines Therapie-spezialisierten Teams in einer geeigneten Klinik. Nach Anbruch des Neurothrombektomie-Zeitalters etablieren sich verschiedene Versorgungskonzepte, um den Patienten zugig („time is brain“) der Einrichtung mit der fur ihn geeigneten Versorgungsstufe zuzufuhren. Die Mobile Stroke Unit ist ein Rettungswagen, welcher alle Gerate enthalt, die zur Klarung der Schlaganfallursache notig sind und somit eine Therapie- und Triage-Entscheidung am Notfallort ermoglicht. Die MSU nimmt durch prahospitale Umsetzung des „Need-for-speed“-Gedankens eine Sonderstellung ein. Bisherige Daten zeigen einen Nutzen hinsichtlich der Beschleunigung der Zeit bis zur Thrombolyse und eine Erhohung der Behandlungsraten innerhalb der 1. (goldenen) Stunde. Zudem ist eine diagnosebasierte Triage-Entscheidung hinsichtlich eines Krankenhauses mit oder ohne endovaskulare Behandlungsoption moglich. Die MSU erlaubt eine schnellere Behandlung und eine diagnosebasierte Triage-Entscheidung bereits am Notfallort. Es gilt nun, den klinischen und soziookonomischen Nutzen dieser auf den ersten Blick teuren praklinischen Tools weiter auszuwerten und dabei auch regionale Besonderheiten sowie Vor- und Nachteile der Konzepte zu analysieren. Einen vielversprechenden Ansatz stellt die kurzlich gegrundete „Prehospital Stroke Treatment Organization“ (PRESTO) dar.
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