Telemedizin beim akuten Schlaganfall

2016 
Aufgrund seiner guten audiovisuellen Erfassbarkeit und der zeitkritischen Effekte der evidenzbasierten Therapien ist der akute Schlaganfall eine Modellerkrankung fur die telemedizinische Versorgung uber videogestutzte neurologische Untersuchung und Teleradiologie. In Deutschland und in vielen anderen Landern haben sich telemedizinische Schlaganfallnetzwerke rasch verbreitet und sind inzwischen etablierter Teil der Regelversorgung. Die telekonsiliarische Indikationsstellung hat sich bei der Einleitung der Lysetherapie als sicher erwiesen und ermoglicht vielen Patienten eine Lyseehandlung auch in strukturschwachen landlichen Gebieten. Insbesondere in Deutschland hat sich die Einbettung der telemedizinschen Beratung in das sog. TeleStroke-Unit-Konzept durchgesetzt. Hierbei werden vor Ort alle Elemente der evidenzbasierten Stroke-Unit-Behandlung vorgehalten und lediglich die neurologische Notfalluntersuchung telemedizinisch durchfuhrt. Durch die Netzwerkstruktur ergibt sich die Moglichkeit eines konsequenten Qualitatsmanagements im gesamten Netzwerk. In diesem Konzept konnte eine Prognoseverbesserung fur das funktionelle Outcome der in Tele-Stroke-Unit behandelten Schlaganfallpatienten gezeigt werden und die Qualitat der Behandlung kann in entsprechenden Netzwerken gemas der in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfallregister (ADSR) etablierten Qualitatsindikatoren ein gleichwertiges Niveau wie in neurologischen Stroke Units erreichen. Entsprechend besteht fur die TeleStroke-Units eine Zertifizierungsmoglichkeit durch die Deutsche Schlaganfallgesellschaft und das Behandlungskonzept ist auch vergutungsseitig in das deutsche DRG-System aufgenommen.
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