„Schizophrene“ Affekte? Affektveränderungen aufgrund schizophrenen Krankseins

2010 
Drei Methoden zur Untersuchung von Affekten werden prasentiert: die psychopathologisch- phanomenologische, die verhaltenstheoretische und die psychoanalytische. Phanomenologisch fallt auf, dass Affekte – nicht nur bei den Schizophrenien – nosographisch nur geringfugig erfasst sind. In den klassischen Texten der alteren Psychiatrie spielen sie bei der Charakterisierung schizophrener Veranderungen noch eine bedeutendere Rolle. Waren Affekte im Behaviorismus definitionsgemas kein Untersuchungsgegenstand, gelangen sie durch die kognitive und emotionale Wende der Verhaltenstheorie zunehmend in den Anspruchsbereich von Theorie und Therapie. In der Psychoanalyse galten die Affekte von Beginn an als Teil der psychischen Reprasentation der Triebenergie. Ihre Veranderungen bei Psychosen haben mit der psychotischen Veranderung der Triebenergie zu tun. Von einer triebokonomischen Aufgabenstellung ausgehend erfuhren die Affekte durch die Entwicklung der Psychoanalyse eine Ausweitung ihrer Bedeutung zusatzlich im Sinne einer eigenstandigen Modalitat des Unbewussten sowie ihres Signal- und Kommunikationscharakters.
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