Endokrinopathie bei einer Patientin mit Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ – Fall 8/2014

2014 
Anamnese und klinischer Befund: Wir berichten uber eine 44-jahrige Patientin, die aufgrund einer Borderline-Storung stationar behandelt wurde. Klinisch lagen zudem typische Symptome einer Hyperthyreose vor. Das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH), das freie Trijodthyronin (fT3) und das freie Thyroxin (fT4) waren erhoht. Untersuchungen: In der Schilddrusen-Sonographie zeigte sich eine Struma diffusa mit einem Gesamtvolumen von 24,8 ml. Die Schilddrusen-Antikorper waren nicht erhoht. Im Thyreotropin-Releasing-Hormon-Test (TRH-Test) wurde TSH nur relativ gering stimuliert. Laborchemisch waren die freie α-Untereinheit sowie Prolaktin und Insulin-like growth factor 1 (IGF-1) erhoht. Diagnose, Therapie und Verlauf: In der Schadel-MRT zeigte sich ein hypointenses Areal im linken Hypophysenvorderlappen, passend zu einem Mikroadenom. Es wurde die Diagnose eines TSH-produzierenden Hypophysenadenoms mit Begleitsekretion von Prolaktin und moglicherweise Wachstumshormon gestellt. Die Patientin erhielt eine thyreostatische Therapie und Betablocker. Anschliesend erfolgte die Adenom-Resektion uber einen transnasalen-transsphenoidalen Zugang. In der histologischen Untersuchung bestatigte sich ein Adenom des Hypophysenvorderlappens mit Expression von TSH, Prolaktin und STH (somatotropes Hormon). Postoperativ normalisierten sich die Schilddrusenwerte, Prolaktin und STH waren ebenfalls normwertig. Folgerung: Das TSHom ist eine seltene Erkrankung. Die Diagnose wird durch laborchemische Untersuchungen und Tests sowie bildgebende Verfahren gestellt. Differenzialdiagnostisch muss bei diesem Krankheitsbild auch eine Schilddrusenhormonresistenz in Erwagung gezogen werden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []