Die Multifunktionalität viraler Membranproteine
2003
Die Membranproteine umhullter Viren spielen bei der Infektion der Wirtszelle eine entscheidende Rolle, denn sie vermitteln die Adasion der Viruspartikel an die zellulare Plasmamembran und induzieren die Fusion zwischen viraler und zellularer Membran. Zudem sind sie an der Virusreifung beteiligt und spielen bei der Auseinandersetzung mit dem Immunsystem des Wirtes eine wichtige Rolle. Die viralen Membranproteine unterliegen zahlreichen co- und posttranslationalen Modifikationen, die ihre Struktur und Funktion entscheidend beeinflussen. In dieser Arbeit wurden mehrere dieser Aspekte bei verschiedenen umhullten RNA-Viren untersucht. Die Hauptkomponente der Hulle des Influenza-C-Virus ist das Glykoprotein HEF, das 9-Oacetylierte Sialinsauren als Rezeptordeterminante auf zellularen Glykoproteinen und Glykolipiden erkennt. Es konnte gezeigt werden, dass bestimmte Glykokonjugate selektiv von dem Virus erkannt werden. Bevorzugt werden offensichtlich muzinartige Membranproteine wie gp36/gp40, die zahlreiche, in Clustern angeordnete O-Glykane besitzen und eine multivalente Interaktion mit den HEF-Trimeren ermoglichen. Einige Daten weisen darauf hin, dass gp36/gp40 selektiv durch O-Acetyltransferasen modifiziert wird. Beim Virus der ubertragbaren Gastroenteritis der Schweine (TGEV) ubernimmt das S-Protein die Funktion der Rezeptorbindung. Als zellularer Rezeptor fungiert porzine Am inopeptidase N. Zusatzlich erkennt das S-Protein eine Sialinsaure als Rezeptordeterminante. Diese Fahigkeit steht mit dem Enterotropismus des Virus in Beziehung. Die Untersuchungen an diesem Membranprotein zeigten, dass seine sialinsaurebindende Aktivitat weniger mit der Resistenz des Proteins gegenuber Detergenzien, Proteasen und extremen pH-Werten zu tun hat, als vielmehr fur eine verbesserte Bindung an die Zelloberflache von Bedeutung ist. ...
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