Virale Atemwegsinfektionen bei Erwachsenen

2003 
Im Laufe des Lebens nehmen bei Erwachsenen die Immunfunktionen, besonders die des adaptiven Immunsystems, ab.Deshalb fuhren respiratorische Virusinfektionen bei gesunden jungen Erwachsenen meist zu relativ milden Erkrankungen der oberen Atemwege, wohingegen altere und gebrechliche Menschen haufig schwere Erkrankungen der tiefen Atemwege entwickeln. Liegen chronische kardiopulmonale Erkrankungen oder Asthma vor, sind bei Exazerbationen haufig respiratorische Viren beteiligt, auch harmlose Viren wie Rhino- und Coronaviren. Fur die Akutdiagnostik sind der direkte Antigennachweis, der direkte Genomnachweis (PCR) und der Infektiositatsnachweis nach Kurzkultur wegen der verzogerten humoralen Immunantwort dem Antikorpernachweis vorzuziehen. Dafur ist primar immer eine Probe aus dem Nasopharynx und zusatzlich, abhangig von der Symptomatik, moglichst eine Probe vom Ort der Erkrankung zu untersuchen. Der Antigennachweis ist meist von geringer Sensitivitat. PCR und Infektiositatsnachweis ergeben kombiniert eine bessere Aussage.Eine Infektionsprophylaxe ist bei den primar respiratorischen Viren zurzeit nur gegen Influenza moglich. Die jahrliche Revakzination der alteren Menschen und solcher mit Risikofaktoren, wie die kardiopulmonale Grunderkrankung ist wichtig.Verbesserte Impfstoffe fuhren zu einer verstarkten Immunreaktion.Zur Therapie und Prophylaxe der Influenza A kann Amantadin eingesetzt werden.Mit den Neuraminidasehemmern Zanamivir und Oseltamivir stehen fur die Therapie sehr wirksame Substanzen gegen die Influenzavirus-A- und -B-Infektion zur Verfugung.Vor der Zulassung steht der Wirkstoff Pleconaril, ein Kapsidfunktionshemmer mit guter Wirksamkeit bei Rhinovirusinfektionen.
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