Untersuchungen zum Anstich‐ und Saugverhalten sowie zur Nahrungsaufnahme der Rübenblattwanze Piesma quadrata Fieb. (Heteropt., Piesmidae)

2009 
Zusammenfassung Das Anstichverhalten der Rubenblattwanze stimmt in vielen Vorgangen, wie dem Abtasten der Epidermis, der Ausfuhrung von Probestichen, dem Saugvorgang selbst und dem relativ langen Verweilen an einem Saugort, mit demjenigen von Aphiden uberein. P. quadrata zeigt jedoch beim Anstich nicht die fur Blattlause charakteristische Fuhlerhaltung; auch die Bewegungen des Labiums sind andersartig. P. quadrata gibt beim Saugen zwei verschiedene Arten von Exkrementen ab, namlich wasserklare Kottropfchen, die in ihrer chemischen Zusammensetzung sehr an den Honigtau von Aphiden erinnern, sowie gelbgrun bis dunkelgrun gefarbten Kot. Die Abgabe des klaren Kotes uberwiegt mengenmasig bei weitem. Dies resultiert sehr wahrscheinlich aus einem Saugen im Phloem. Der grungefarbte Kot enthalt Zellbestandteile, die aus Parenchymzellen stammen mussen. Serienschnitte von Blattern und Blattstielen zeigen, das die Wanze das Gewebe fast ausschlieslich interzellular durchdringt. Die dabei entstehende, mit Safranin spezifisch anfarbbare Speichelscheide endet stets im Bereich des Phloem, vor oder an Siebrohren oder Geleitzellen. Auf dem Weg zum Phloem wird beim Durchdringen des Parenchyms vermutlich durch Anstechen einzelner Zellen deren Inhalt aufgenommen. Dadurch entstehen die sog. Primarsymptome. Die engen Beziehungen zwischen P. quadrata und dem durch das Insekt ubertragenen zirkulierenden Virus der Rubenkrauselkrankheit werden besser verstandlich durch die Tatsache, das der Vektor vorwiegend im Phloem saugt, wo vermutlich die hochste Viruskonzentration besteht. Die Wanze erzeugt durch ihre Saugtatigkeit an Rubenblattstielen Gallen. Diese entstehen durch starke Zellvergroserungen im Saugbereich und enden stets vor den Sklerenchymscheiden der Leitbundel. Im Zentrum der Galle ist in jedem Fall die Induktion von meristematischen Geweben nachzuweisen. Summary The feeding behaviour of the beet lacebug Piesma quadrata Fieb. has a great similarity with that of aphids except for the bearing of the antennae and the movements of the labium. The bug produces two different types of feces. Most of the droplets of the feces are as clear as water, and their chemical analysis proves much similarity with the typical honeydew of aphids. Other droplets which are much rarer have a dark green colour. The former type of feces results most probably from sucking in the phloem while the latter may result from feeding in the parenchymatic tissue of the host plant. The bugs penetrate with their stylets into the plant tissue with a few exceptions between the cells. The salivary sheath which can be cleary demonstrated by staining with safranin reaches always the region of the phloem. It is possible that the contents of a number of parenchymatic cells are taken up on the way to the phloem which is the reason for the origin of the so-called “primary symptoms”. The close relationship between P. quadrata and Beta Virus 3 is now better understandable by the knowledge of the feeding behaviour of the beet lacebug. In this connection the feeding in the phloem is of particular importance as the virus has much probably its maximum concentration in this tissue. P. quadrata produces also under certain environmental conditions galls on the leaf-stalks of beets.
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