Über die Bedeutung der Vitalfluorochromierung für die Hämatologie und für die Beurteilung zytostatischer Effekte in der Zytologie

1963 
Wenn man heute die Literatur zur Morphologie und Physio­ logie studiert, so findet man nur noch selten Arbeiten, die sich mit der Vitalfarbung befassen. Die ausgezeichnete Mono­ graphie von KOSENOW (30) uber lebende Blutzellen im Fluores­ zenz- und Phasenkontrast-Mikroskop hat leider nur zu wenigen neuen Studien auf diesem Gebiet angeregt. Es ist hier nicht der Ort, die Ursache des Bedeutungs­ verlustes der Vitalfarbung im einzelnen zu untersuchen. Vielleicht ist sie im Konkurrenzstreit der Methoden deshalb unterlegen, weil man in ihrer Blutezeit ihre Leistungsfahig­ keit uberschatzte und von ihr Aussagen erwartete, die in jener Ara, vor 20 bis 40 Jahren, von ihr deshalb nicht kom­ men konnten, weil beide Partner des Verfahrens, namlich Zell strukturen bzw. Zellfunktionen und Farbstoffe, noch nicht ausreichend erforscht waren und am Endergebnis einer Vitalfarbung zu viele unbekannte Faktoren teilhatten, als das man wirklich eine gewinnbringende Analyse der oft far­ benprachtigen Bilder hatte wagen konnen. Nach der auch heute noch bedeutungsvollen Arbeit von ZEIGER (63) uber die Grundlagen der Vitalfarbung ist diese "kein mikroskopisch-technisches Verfahren im ublichen Sinne des Wortes. Sie war von Anfang an eine biologische Methode von allgemeinster Bedeutung". Die Vitalfarbung hat diesen Anspruch auf "allgemeinste Bedeutung" wegen einer damals noch ungenugenden Sicherung der naturwissenschaftlichen Basis nicht aufrecht erhalten konnen. Nun erhebt sich die Frage, ob man nicht jetzt wieder auf diese biologische Methode mehr zuruckkommen sollte, nachdem manche der seiner* Aus der Medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung der Deutschen Hoffmann-La Roche A.G. Grenzach/Baden (Leiter: Priv. Doz. Dr. med. D. Wittekind)
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