Elektronenmikroskopische Untersuchungen an unterschiedlich innervierten Muskelfasern der äusseren Augenmuskulatur des Rhesusaffen

In Erganzung einer lichtmikroskopischen Untersuchung der auseren Augenmuskulatur des Rhesusaffen (Zenker u. Anzenbacher, 1964) konnten folgende Unterschiede zwischen den einfach und multipel innervierten Muskelfasern elektronenmikroskopisch festgestellt werden: 1. Die Myofibrillen der einfach innervierten Fasern sind meist allseits von verhaltnismasig breiten Strasen sarkoplasmatischen Retikulums umgeben, wahrend bei den multipel innervierten Fasern einzelne Myofihrillen kaum abgrenzbar sind. 2. Die einfach innervierten Fasern enthalten viel mehr Mitochondrien, die von sehr unterschiedlicher Grose und sehr unregelmasig verteilt sind; die im allgemeinen viel kleineren Mitochondrien der multipel innervierten Fasern zeigen eine auffallend regelmasige Anordnung. 3. Die Sarkomeren der einfach innervierten Fasern sind etwa um 19% langer als jene der multipel innervierten. 4. Die multipel innervierten Fasern haben einen breiteren Z-Streifen als die einfach innervierten Fasern. Ein M-Band und eine Pseudo-H-Zone konnte bei den multipel innervierten Fasern nicht festgestellt werden. 5. In dem viel reichlicher entwickelten sarkoplasmatischen Retikulum der einfach innervierten Fasern sind haufiger Portersche Triaden zu sehen als bei den multipel innervierten Fasern, bei denen die Triaden uberdies an sehr verschiedenen Stellen der Muskelfasern zu finden sind. 6. Die an die Synapsen der multipel innervierten Muskelfasern herantretenden Nervenfasern sind um mehr als die Halfte dunner als die Fasern, die den Endplatten der einfach innervierten Muskelfasern zugehoren. Die letzteren behalten auch noch im Endplattenbereich dicke Markscheiden, wobei die an den subneuralen Apparat herantretenden markfreien Endastchen an kurz aufeinanderfolgende Ranvierschen Schnurringen oder an den verdickten Enden dieser Nerven abgegeben werden.