[Is it possible to prevent diabetic ketoacidosis at diagnosis of pediatric type 1 diabetes? Lessons from the COVID-19 pandemic].

2021 
Die diabetische Ketoacidose (DKA) ist ein lebensbedrohlicher Notfall bei Manifestation eines Diabetes mellitus Typ 1 (DM1) bei Kindern und Jugendlichen, haufig bei verspateter Diagnosestellung oder vorheriger Fehldiagnose. Wahrend der Zeit des „Coronavirus-disease-2019(COVID-19)-Lockdowns“ in Deutschland stellten sich weniger Patienten in Notfallambulanzen und Arztpraxen vor. Hat sich der Anteil der DKA bei Manifestation eines DM1 in der padiatrischen Population in diesem Zeitraum verandert, und welche Gruppen sind besonders gefahrdet, eine DKA zu erleiden? Die DKA-Haufigkeit in der Zeit vom 13.03.2020 bis 13.05.2020 wurde bei Patienten <18 Jahren mit DM1-Manifestation in padiatrischen Diabeteszentren untersucht. Die Diabeteszentren dokumentierten ihre Einschatzung, ob durch COVID-19 die Vorstellung verzogert war. Um den Einfluss von Risikofaktoren auf die DKA-Haufigkeit zu analysieren, erfolgte ein Vergleich der Daten aus dem Jahr 2020 mit denselben Zeitraumen der Jahre 2018 und 2019 mit linearen und logistischen Regressionsmodellen. Die Daten von 532 Patienten aus 216 Diabeteszentren zeigten, dass das Risiko fur eine DKA im Vergleich zu den Jahren 2018/2019 um 84,7 % und fur eine schwere DKA um 45,3 % erhoht war. Kinder <6 Jahren waren mit einer Steigerung einer DKA um 141,6 % bzw. einer schweren DKA um 97,0 % besonders betroffen. Migrationshintergrund war ein COVID-19-unabhangiger Risikofaktor. Insgesamt wurden 31 % der Patienten verspatet vorgestellt, oder ihre Diagnose wurde zuvor verkannt. In der Zeit des „COVID-19-Lockdowns“ war die Haufigkeit der DKA bei DM1-Manifestation fur Kinder und Jugendliche signifikant erhoht. Alter <6 Jahre, Migrationshintergrund und verzogerte Vorstellung waren die Hauptrisikofaktoren.
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