Primäres MRT-Staging des Rektumkarzinoms
2020
Die Magnetresonanztomographie nimmt bei der Therapieplanung des Rektumkarzinoms eine Schlusselrolle ein, da sie prazise nicht nur die lokale Ausdehnung und die anatomische Lagebeziehung des Rektumkarzinoms zu Schlusselstrukturen abbilden kann, sondern auch prognoserelevante Information generieren kann und damit direkt die Wahl des optimalen therapeutischen Prozedere fur den jeweiligen Patienten beeinflusst. Dabei mussen zwei Regimen gegeneinander abgewogen werden. Wird eine eher radikale Therapie durchgefuhrt, steigt die Morbiditat, jedoch bei besserem onkologischem Outcome; wird hingegen weniger aggressiv therapiert, sinkt die Morbiditat bei jedoch schlechterem onkologischem Outcome. Hier sind insbesondere die Entscheidung zur Durchfuhrung einer neoadjuvanten Therapie und die Planung des operativen Vorgehens bei Rektumkarzinomen mit direkter Lagebeziehung zum Sphinkter zu nennen. Diese Entscheidungen wirken sich erheblich auf die Lebensqualitat des Patienten aus. Damit die Magnetresonanztomographie dieser Schlusselrolle bei der individualisierten Therapieplanung auch gerecht werden kann, muss neben einer technisch ausgereiften Untersuchung die Interpretation strukturiert und umfassend erfolgen, um das gesamte Potenzial der MRT entsprechend auch ausspielen zu konnen. So muss neben dem T-Stadium einschlieslich der jeweiligen Subklassifikationen zusatzlich zum zirkumferenziellen Resektionsrand (CRM), zur extramuralen Gefasinfiltration (EMVI) und unter Wurdigung der methodisch bedingten Limitationen der MRT zum Lymphknotenstatus Stellung genommen werden.
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