Rad fahren in der Sekundarstufe. Ergebnisse einer bundesweiten Befragung

Das Forschungsprojekt sollte einen Ueberblick darueber geben, ob und welcher Unterricht an Schulen des Sekundarbereichs im Jahre 2000 erfolgte, bei dem das praktische Radfahren insbesondere in Verbindung mit motorischen Uebungseinheiten eine Rolle spielte. Insgesamt 11 Bundeslaender beteiligten sich an der Befragung. Von 3.165 versandten Frageboegen wurden 47 Prozent zurueckgeschickt, damit wurden Informationen ueber die Verhaeltnisse an 4.276 Schulen erfasst. Es zeigten sich unter anderem folgende Ergebnisse: Von 208 befragten Fachberatern gaben etwa 30 Prozent an, in den letzten zwei Jahren habe es kein entsprechendes Angebot gegeben. Ansonsten war das Angebot an motorischem Radfahrtraining sehr vielfaeltig. Am haeufigsten wurden motorische Angebote anlaesslich von Schulausfluegen oder Wandertagen gemacht. Ein zweiter Bereich sind Lehr- und Lernkonzepte, bei denen die Beherrschung des Fahrrads und damit die Verbesserung der Fahrtuechtigkeit eine Rolle spielt (zum Beispiel Wettbewerbe, Geschicklichkeitsparcours). Weiterhin gibt es sportorientierte Angebote, oft in Zusammenarbeit mit Sportvereinen. Ein vierter grosser Bereich laesst sich mit Technik und Wartung des Fahrrads umschreiben. Projektwochen und -tage sowie Projekte "Rund um die Sicherheit" vervollstaendigen das schulische Angebot. Bemerkenswert ist, dass Radfahrunterricht nicht an Faecher gebunden ist, sondern in fachunspezifischen Organisationsformen des Unterrichts umgesetzt wird. In den befragten Bundeslaendern werden rund 75 Prozent aller Angebote in einem Zeitraum von bis zu 10 Stunden Dauer durchgefuehrt. Insgesamt werden die Ergebnisse dahingehend bewertet, dass den Schulen ein ueberraschend hohes Engagement bescheinigt werden muss. Das unerwartete Ergebnis der Studie ist nicht so sehr in der Entdeckung von bisher unbekannten und kreativen Unterrichtsprojekten zu sehen, sondern in der reinen Menge des Angebots.