Global Player — Local Player: zwei Seiten einer Medaille

Die Automobilindustrie und exemplarisch mit ihr Volkswagen wird sicher zu Recht als ein Musterbeispiel fortschreitender Globalisierung bezeichnet. Uber 320.000 Menschen an 42 Produktionsstandorten weltweit sind im VW-Konzern zu einem Entwicklungs-, Produktions-, Absatz- und Dienstleistungsverbund integriert. Die Branche durchlauft eine beschleunigte Konzentrationsentwicklung und Ausdifferenzierung ihrer Wertschopfungsketten. Die elektronische Integration von Geschaftsprozessen wie die Beschaffung, die Logistik oder der Vertrieb uberwinden lokale Gebundenheiten in einer bisher nicht fur moglich gehaltenen Geschwindigkeit. Das Verhaltnis von Zeit und Raum wird zwar nicht aufgehoben, aber in eine neue Beziehung zueinander gebracht. Der lokale bzw. regionale Markt wird aus dem Blickwinkel transnationaler Konzerne zum Baustein einer global ausgerichteten Strategie des internen und marktbezogenen Wettbewerbs. Ein Euro- und sogar ein Weltbetriebsrat sind als Antwort der Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit bei Volkswagen auf diese Entwicklung hin gegrundet worden. Arbeitnehmervertretungen stimmen darin ihre strategischen Leitlinien ab und koordinieren ihre Positionen und lokalen Interessen insbesondere auf den Feldern der Investitionsstrategien, der Kapazitatsentwicklung sowie der Verteilung von Produktionsvolumina.