Pelvines Stauungssyndrom: Wie wird die Diagnose gesichert, wer muss behandelt werden?
2020
Unterleibsbeschwerden waren lange Zeit die Domane von Gynakologen, Internisten und Urologen. Die Erkenntnis, dass auch eine venose Abstrombehinderung im kleinen Becken bzw. im Abdomen ahnliche Beschwerden hervorrufen kann, hat dazu gefuhrt, dass in den letzten Jahren auch Gefasmediziner in die Diagnostik und Behandlung einbezogen werden. Das pelvine Stauungssyndrom kann eine Vielzahl von auch nichtspezifischen Beschwerden verursachen. Die differenzialdiagnostische Abgrenzung zu gynakologischen, internistischen oder auch orthopadischen Storungen stellt damit eine Herausforderung dar. Die akribische Anamneseerhebung und Symptombeschreibung sind von ubergeordneter Bedeutung. In der weiteren Diagnostik kommt der Sonografie die wichtigste Bedeutung zu, die durch radiologische Schichtbildverfahren erganzt werden kann. Wird vor allem eine Varikose im Genitalbereich beklagt, ist zu klaren, ob es sich um eine venose Insuffizienz im Bereich der Vena iliaca interna bzw. der Vena ovarica handelt oder ob postthrombotische Veranderungen eine Rolle spielen. Bei pelvinen und abdominellen Schmerzzustanden mussen zusatzlich die Nierenvenen und die untere Hohlvene beurteilt werden. Nur wenn die Storung differenzialdiagnostisch sicher abgegrenzt werden kann, ist eine invasive Behandlung durch Katheterverfahren und/oder Schaumsklerotherapie angezeigt.
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