Les nécropoles de Giberville (Calvados) fin du Ve siècle - fin du VIIe siècle ap. J. C.

Die archâologische Erforschung zweier durch Zufall in Giberville entdeckter Nekropolen tragt dazu bei, die Besiedlung einer in der Ebene von Caen gelegenen Mikroregion des spâten V. bis spâten VII. Jh. zu veranschaulichen. Die Bodenfunde aus der fruhen Kaiserzeit bezeugen zunâchst das Vorhandensein einer Gerberei, des wirtschaftlichen Zentrums der Siedlung. Der Handel wurde sicherlich durch Ornemiindung und Armelkanal begunstigt. Die Rolle des auf der linken Orneseite gelegenen romischen Lagers Benouville lâBt sich noch bis einschlieBlich der spaten Kaiserzeit nachweisen. ; Die Nekropole von «Le Martray » ; Die Spuren einer militârischen Prâsenz am Ende des IV. Jh. konnten in einem aus dem Anfang des VI. Jh. stammenden Grab nachgewiesen werden ; ein darin vorgefundener versteinerter eibener Eimer mit Metallgerust (Bronzeblech) ist am oberen Teil mit einem Streifen verziert, der einem romanisch-germanischen Kulturkreis entstammen muB. Desglei-chen zeugen die in mehreren Grâbern des VI. Jh. geborgenen angelsachsischen Grabbeigaben (Fibeln und Keramik) sowie die Einâscherungspraxis in einem sozialen Umfeld, wo Erdbes-tattung vorherrscht, nicht nur von Fremdeinflussen, sondera auch von einer Mischkultur. Der wirtschaftliche Reichtum, der diese Bevolkerung durch das ganze VI. Jh. hindurch offensich-tlich kennzeichnet, wird durch die anthropologischen Befunde bekrâftigt, die eine groBere Robustheit der Manner im Vergleich zu anderen Bevolkerungen der Region im gleichen Zeitabschnitt erkennen lassen. ; Ein Wandel in den Mentalitâten, der durch Sarkophag-Bestattung und einige mit Kreuzen versehene Fundstiicke bezeugt wird, tritt im VII. Jh. in Erscheinung. Gegen Ende dieser Epoche wird die Nekropole von «Le Martray » aufgegeben. ; Saint-Martin-de-Giberville ; Die um die St-Martin-Kirche zu Giberville entdeckte Nekropole folgt zeitlich auf den Friedhof von «Le Martray ». Die Kirche wurde zum Sammelpunkt der Siedlung. ; In beiden Nekropolen wurde aufgrund archâologischer Befunde die Familienbestat-tung mehrmals durch kaum ins Auge fallende Merkmale bestâtigt.