Hämatopoetische Wachstumsfaktoren (HGF) und Blutprodukte

1998 
Alle peripheren Blutzellen stammen von sog. pluripotenten hamatopoetischen Stammzellen des Knochenmarks ab. Uber verschiedene Ausreifungsstufen entstehen Erythrozyten, Thrombozyten, Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Die Bildung dieser einzelnen Zelltypen und ihre Ausreifung wird uber verschiedene hamatopoetische Wachstumsfaktoren reguliert (Abb. 1–1). Einige dieser Wachstumsfaktoren sind mittlerweile biologisch genau charakterisiert und konnen gentechnologisch, d. h. rekombinant, hergestellt werden. Dies trifft insbesondere fur die Wachstumsfaktoren der Myelopoese zu. Innerhalb der Leukozyten spielen die neutrophilen Granulozyten eine entscheidende Rolle bei der korpereigenen unspezifischen Immunabwehr gegenuber Infektionserregern. Zytostatika, Strahlentherapie und immunsuppressive Medikamente beeintrachtigen die Funktion dieser Abwehrzellen, woraus klinisch eine erhohte Infektanfalligkeit wahrend der Phase der Granulozytopenie — beispielsweise nach einer Chemotherapie — resultiert. Gegenwartig stehen zwei unterschiedliche hamatopoetische Wachstumsfaktoren (HGF) zur Behandlung bzw. Pravention der chemotherapieinduzierten Granulozytopenie zur Verfugung: granulozyten-koloniestimulierender Faktor (G-CSF) und Granulozyten-Monozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF). Beide Faktoren fordern die Proliferation und Differenzierung von Vorlauferzellen der Granulopoese bzw. der Granulo- und Monozytopoese.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    46
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []