Klonale Analyse von Mutationen der HCV NS3 Protease bei Genotyp 1 Non-Respondern, die mit Boceprevir (SCH503034) behandelt wurden

2008 
Einleitung: Das Hepatitis C Virus liegt wegen der relativ ungenau arbeitenden HCV RNA Polymerase, als Population von Quasispezies vor. Die Behandlung von Genotyp 1 Non-Respondern in einer Phase 1 Studie mit dem HCV NS3 Protease-Inhibitor Boceprevir (SCH503034), fuhrte zu einem Abfall der HCV RNA bis zu 3 log10 IU/ml. Bis jetzt gibt es keine Daten zur klonalen Sequenzanalyse von Mutationen in der NS3 Protease, die zur Resistenz gegenuber Boceprevir fuhren. Methodik: 22 Patienten wurden zwei- bzw. dreimal taglich mit 400mg Boceprevir behandelt. Die HCV RNA von drei verschiedenen Zeitpunkten, vor der Therapie, Therapieende und Ende des Follow Ups, wurde aus Serum isoliert. Die NS3 Protease wurde amplifiziert und kloniert. Im Durchschnitt wurden 47 Klone pro Patient und Zeitpunkt sequenziert. Die bei der genotypischen Analyse gefundenen Mutationen wurden anschliesend im Replikonmodell phanotypisch untersucht. Ergebnisse: Zum Therapieende wurden an 51 verschiedenen Aminosaurepositionen, innerhalb der NS3 Protease, Mutationen in uber 5% der Sequenzen gefunden. Bei 14 Patienten wurden an 5 Positionen (V36, T54, R155, A156, V170) Mutationen gefunden, die eine bekannte Resistenz gegenuber Boceprevir aufweisen. An 4 weiteren Positionen (V55, V48, T72, I153) traten Mutationen auf, die ein ahnliches Verhalten zeigten, wie die bekannten Mutationen. Bei Patienten mit max. HCV RNA Abfall >2 log10 (n=15) war die durchschnittliche Frequenz von Mutationen an den Positionen V36, T54, R155, A156 und V170 zum Ende der Therapie bei 20%. Bei Patienten mit einem max. HCV RNA Abfall <2 log10 (n=7) betrug die Haufigkeit dieser Mutationen im Schnitt nur 4%. In beiden Gruppen nahm die Frequenz mit 9% und 1% deutlich zum Ende des Follow Ups ab. Die 5 bekannten Resistenzmutationen und die V55-Variante zeigten im Replikonmodell eine deutliche Resistenzerhohung. Es wurde kein Zusammenhang zwischen der Selektion von Mutationen und dem mittleren Boceprevir-Plasmaspiegel beobachtet. Diskussion: Durch die klonale Analyse der HCV Quasispecies von Patienten, die mit Boceprevir behandelt wurden, findet man bisher unbekannte Mutationen innerhalb der NS3 Protease. Diese Mutationen zeigen verschiedene Resistenzniveaus und ein erhohtes Vorkommen proportional zu einem hoheren HCV RNA Abfall.
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