Diagnostik und Therapie neuropathischer Schmerzen

2021 
Die Atiologie neuropathischer Schmerzen grundet auf einer Schadigung des somatosensorischen Systems. Sie unterscheiden sich von nozizeptiven Schmerzen, bei welchen das somatosensorische System intakt ist, nicht nur in ihrer Schmerzqualitat, sondern auch in ihrer Therapie. Periphere neuropathische Schmerzen, beispielsweise aufgrund einer Polyneuropathie, werden von zentralen neuropathischen Schmerzen, beispielsweise als Folge eines Schlaganfalls abgegrenzt. Bei der Diagnostik neuropathischer Schmerzen, wird zwischen „sicheren“, „wahrscheinlichen“, „moglichen“ und „unwahrscheinlichen“ neuropathischen Schmerzen unterschieden. Eine grundliche Anamnese, welche durch Fragebogen erganzt werden kann, und korperliche Untersuchung sind bei der Diagnostik erforderlich. Zum Erkennen der „Positiv“- und „Negativsymptome“, welche fur neuropathische Schmerzen charakteristisch sind, kann man sich einfacher „Bedside-Tools“ bedienen. Fur die Sicherung der Diagnose konnen die Quantitative Sensorische Testung (QST), Methoden der Bildgebung und der klassischen Elektrophysiologie sowie die Hautbiopsie und weitere spezialisierte Methoden eingesetzt werden. Das Ansprechen neuropathischer Schmerzen auf klassische Analgetika ist in der Regel schlecht. Daher werden als Medikamente erster Wahl Antikonvulsiva und Antidepressiva eingesetzt. Auch topisch applizierte Substanzen wie Capsaicin oder Lidocain und niedrigpotente Opioide finden in der Therapie neuropathischer Schmerzen haufig ihre Anwendung. Oft ist eine Kombination mehrerer Substanzen erforderlich. Die Trigeminusneuralgie sowie der zentrale Schmerz nach Schlaganfall oder bei Multipler Sklerose weisen Besonderheiten in ihrer Diagnostik und Therapie auf, welchen in Exkursen Aufmerksamkeit gewidmet werden soll.
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