Risikowahrnehmung und psychologische Reaktionen in öffentlichen Krisensituationen am Beispiel von Terrorattentaten

2009 
Die Reaktionen auf die Terrorattentate vom 9. September 2001 in New York waren in der westlichen Bevolkerung immens. In der vorliegenden Ubersichtsarbeit werden die Auswirkungen von Terrorattentaten durch Einbeziehung bevolkerungsreprasentativer Untersuchungen, Surveys, klinischer Interviews und Einstellungsbefragungen dargestellt, die uber eine deskriptive Literaturrecherche ermittelt wurden. Als Ergebnis des Reviews zeigt sich, dass die Angst vor weiteren Terrorattentaten in der Bevolkerung vergleichsweise hoch und mit zahlreichen psychologischen Folgen und Reaktionen assoziiert ist. Die Einschatzung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Terrorattentats hangt unter anderem mit den besonderen Charakteristika und der hohen medialen Prasenz des Themas zusammen. Die Anzahl der Stresssymptome bis hin zu psychiatrischen Diagnosen erwies sich in mehreren unabhangigen Untersuchungen mit einer hohen Risikowahrnehmung assoziiert. Dies lies sich nicht nur bei den Opfern von Terrorattentaten, sondern auch bei indirekt Betroffenen zeigen. Daruber hinaus gibt es mehrfache Belege dafur, dass die Anzahl der Stresssymptome mit der Dauer des TV-Konsums uber Neuigkeiten zu Terrorattentaten zusammenhing. Als methodische Kritik ist an den gegenwartigen Untersuchungsszenarien einzuwenden, dass es derzeit keine tiefer gehenden Analysen zur Entwicklung der Risikowahrnehmung und zu ihrem Einfluss auf die Gesundheit gibt. Aufgrund der internationalen Bedeutung des Themas und der interkulturellen Unterschiede im Umgang mit Krisensituationen ist eine internationale Standardisierung von Untersuchungszugangen wunschenswert.
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