Analyse des Bewegungsverhaltens und affektive Beeinträchtigungen bei Patienten mit anhaltender somatoformer Schmerzstörung

2011 
ZIELE Ziel der Studie war es, storungsspezifische Bewegungseinschrankungen bei Schmerzpatienten nachzuweisen. Hierzu wurden der Einfluss des Schmerzerlebens sowie der Zusammenhang zwischen dem Bewegungsverhalten und der psychischen Befindlichkeit untersucht. Zur Untersuchung der affektiven Beeintrachtigungen wurde das Konstrukt der Alexithymie und die Anwendung der Emotionsregulationsstrategien Umbewertung und Unterdruckung naher betrachtet. METHODE Die Gesamtstichprobe umfasste 92 Patienten mit Schmerzstorung, von diesen nahmen 21 Patienten auch an der Bewegungsanalyse teil. Als Vergleichsgruppe diente eine Stichprobe von 34 depressiven Patienten. Beide Storungsbilder weisen eine uberlappende Symptomatik auf, sollten sie sich jedoch aufgrund des Schmerzerlebens voneinander unterscheiden. ERGEBNISSE Die Storungsbilder unterschieden sich nicht hinsichtlich der Alexithymie, Schmerzpatienten zeigten jedoch mehr empathische Unterdruckung und Umbewertung bei der Regulierung ihrer Emotionen. Schmerzpatienten hatten eine grosere Beeintrachtigung im Bewegungsfluss, im Gleichgewicht und der Koordination. Zudem ergab sich ein Unterschied zu den Depressiven in der Art der Kraftausubung. Es wurde ein Zusammenhang zwischen dem Bewegungsausdruck und der Alexithymie festgestellt, aber nicht zwischen einer Bewegungsverbesserung und der Symptom-reduktion, was wahrscheinlich vor allem durch Fear-Avoidance-Beliefs zu erklaren ist: die Assoziation von Angst, Schmerz und Bewegung konnte ein Vermeidungsverhalten trotz psychischer Besserung aufrechterhalten. Schmerzpatienten und Depressive unterschieden sich signifikant im subjektiven Schmerzerleben, einen Einfluss dessen auf das objektive Bewegungsverhalten ergab sich aber im signifikanten Ausmas nur fur die Gruppe der Depressiven. Bei Berucksichtigung der Skala korperliche Funktionsfahigkeit des SF-36 in den Analysen (ANCOVA) verschwanden die beobachteten Bewegungsunterschiede zwischen den beiden Storungsbildern. Der SF-36 eignet sich demnach, das globale Ausmas korperlicher (Bewegungs-)Einschrankungen festzustellen und ist durch die Vorgabe eines Fragebogens weniger aufwendig. Der BAST erlaubt hingegen eine genauere Analyse des Bewegungsverhaltens mittels Videoaufzeichnung und gibt Aufschluss uber direkte, storungsspezifische Einschrankungen. METHODE Die Gesamtstichprobe umfasste 92 Patienten mit Schmerzstorung, von diesen nahmen 21 Patienten auch an der Bewegungsanalyse teil. Als Vergleichsgruppe diente eine Stichprobe von 34 depressiven Patienten. Beide Storungsbilder weisen eine uberlappende Symptomatik auf, sollten sie sich jedoch aufgrund des Schmerzerlebens voneinander unterscheiden. ERGEBNISSE Die Storungsbilder unterschieden sich nicht hinsichtlich der Alexithymie, Schmerzpatienten zeigten jedoch mehr empathische Unterdruckung und Umbewertung bei der Regulierung ihrer Emotionen. Schmerzpatienten hatten eine grosere Beeintrachtigung im Bewegungsfluss, im Gleichgewicht und der Koordination. Zudem ergab sich ein Unterschied zu den Depressiven in der Art der Kraftausubung. Es wurde ein Zusammenhang zwischen dem Bewegungsausdruck und der Alexithymie festgestellt, aber nicht zwischen einer Bewegungsverbesserung und der Symptom-reduktion, was wahrscheinlich vor allem durch Fear-Avoidance-Beliefs zu erklaren ist: die Assoziation von Angst, Schmerz und Bewegung konnte ein Vermeidungsverhalten trotz psychischer Besserung aufrechterhalten. Schmerzpatienten und Depressive unterschieden sich signifikant im subjektiven Schmerzerleben, einen Einfluss dessen auf das objektive Bewegungsverhalten ergab sich aber im signifikanten Ausmas nur fur die Gruppe der Depressiven. Bei Berucksichtigung der Skala korperliche Funktionsfahigkeit des SF-36 in den Analysen (ANCOVA) verschwanden die beobachteten Bewegungsunterschiede zwischen den beiden Storungsbildern. Der SF-36 eignet sich demnach, das globale Ausmas korperlicher (Bewegungs-)Einschrankungen festzustellen und ist durch die Vorgabe eines Fragebogens weniger aufwendig. Der BAST erlaubt hingegen eine genauere Analyse des Bewegungsverhaltens mittels Videoaufzeichnung und gibt Aufschluss uber direkte, storungsspezifische Einschrankungen.
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