Thüringenweite Befragung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen

2015 
Die Einfuhrung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) wirkt sich nachhaltig positiv auf die Gesundheit und Leistungsfahigkeit der Beschaftigten aus. In Zeiten des demografischen Wandels kann BGM somit ein geeignetes Mittel zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivitat und Wettbewerbsfahigkeit sein sowie bei der Fachkraftegewinnung und Mitarbeiterbindung unterstutzen. Forschungsgegenstand fur die vorliegende Arbeit war, den Ist-Stand von BGM in Thuringer Unternehmen aufzuzeigen. In der folgenden Veroffentlichung werden die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser thuringenweiten Befragung prasentiert. Von 985 befragten Unternehmen haben 240 die Fragen zum BGM beantwortet, was einer Rucklaufquote von 24,4 % entspricht. Darunter waren 37,9 % mittelstandische Unternehmen, 29,6 % Kleinunternehmen, 22,1 % Grosunternehmen sowie 10,4 % offentlichen Einrichtungen. 16,9 % der Befragten, vermehrt Grosunternehmen und offentliche Einrichtungen, haben bereits ein ganzheitliches BGM etabliert. 83,1 %, uberwiegend kleine und mittelstandische Unternehmen (KMU), haben bisher kein ganzheitliches BGM eingefuhrt und konzentrieren sich auf gesundheitsforderliche Einzelmasnahmen, wie z. B. Masnahmen zur Verbesserung des Arbeitsplatzes und flexible Arbeitszeitmodelle. Die soziale Verantwortung der Geschaftsfuhrung gegen-uber ihren Mitarbeitern, die alternde Belegschaft sowie hohe krankheitsbedingte Fehlzeiten sind Hauptgrunde fur die Einfuhrung von BGM. Oberste Ziele der Unternehmen sind die Forderung der Gesundheit ihrer Beschaftigten sowie die Reduzierung krankheitsbedingter Fehlzeiten. Die Umsetzung eines BGMs ist allerdings auch mit Hindernissen, wie z. B. mit mangelnden zeitlichen und personellen Ressourcen, mangelnden Informationen bezuglich des betriebswirtschaftlichen Nutzens sowie dem Vorrang des Tagesgeschaftes, verbunden. Zur erfolgreichen Etablierung sind daher die Fuhrungskrafte, die Mitarbeiterpartizipation, die Festlegung bedarfsorientierter Masnahmen und die Bestimmung von Verantwortlichkeiten wesentlich. Die Tatsache, dass bundesweit bereits 36 % der Unternehmen BGM eingefuhrt haben, zeigt den Nachholbedarf und die notwendige Aufklarung und Sensibilisierung fur das Thema BGM in der Thuringer KMU-Landschaft. Hilfestellungen konnten positive Beispiele aus der Region und vermehrte Netzwerkarbeit sein.
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