Die Wertigkeit konventioneller Röntgenaufnahmen des Beckens für die Erkennung eines Morbus Perthes 3 Monate nach durchgemachter Coxitis fugax

2016 
Hintergrund: Die haufigste Huftgelenksaffektion beim Kind ist die Coxitis fugax. Der im ahnlichen Altersspektrum auftretende Morbus Perthes ist unter Umstanden im Anfangsstadium nicht von einer Coxitis fugax zu unterscheiden. Aus diesem Grunde bekamen alle Kinder, die in unserer Klinik wegen einer Coxitis fugax behandelt wurden, nach 3 Monaten eine Rontgenkontrolle, um fruhzeitig einen Morbus Perthes zu erkennen. Ziel dieser Studie war es, zu prufen, ob alle Kinder mit einer Coxitis fugax-Episode ein Kontrollrontgen brauchen oder ob die Indikation dafur aufgrund des klinischen Verlaufes gestellt werden kann. Patienten und Methode: Retrospektive Analyse aller Kinder, die von 2004–2010 mit der Diagnose einer Coxitis fugax in unserer Klinik behandelt wurden. 198 Kinder mit der Diagnose einer Coxitis fugax wurden eingeschlossen. Ausgewertet wurden die radiologischen und klinischen Befunde bei Erstkonsultation und im Verlauf nach mindestens 3 Monaten. Ergebnisse: Im Intervall zwischen Coxitis fugax und Verlaufskontrolle hatten 20 Kinder erneut Huftbeschwerden (10,1%). 16 davon hatten eine blande radiologische Verlaufsbildgebung, bei 4 Patienten (2%) wurde ein Morbus Perthes diagnostiziert. Alle Kinder ohne Beschwerden im Verlauf hatten ein negatives Verlaufsrontgenbild (Sensitivitat 0,2, Spezifitat 1,0). Schlussfolgerung: Eine Rontgenkontrolle nach Coxitis fugax erscheint nur dann notwendig, wenn im Intervall zwischen Coxitis fugax und Verlaufskontrolle nach 3 Monaten Beschwerden auftreten oder persistieren. Eine gute Anamnese und eine fachkundige klinische Nachkontrolle sind Voraussetzung, um zu entscheiden, ob eine radiologische Verlaufskontrolle nach 3 Monaten notwendig ist.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []