Spätfolgen onkologischer Strahlentherapie
2021
Im Jahr 2016 betrugen die relativen 5‑Jahres-Uberlebensraten nach einer Krebserkrankung 65 % fur Frauen und 59 % bei Mannern. Mit der zunehmenden Survivalrate geraten Spatfolgen der Therapien immer mehr in den Fokus von Klinik und Wissenschaft. Ziel dieser Arbeit ist es, fur selektierte Entitaten den Einfluss der Strahlentherapie auf das Risiko zweier haufiger Spatfolgen ehemaliger Krebspatienten darzustellen. Basierend auf ausgewahlten epidemiologischen Studien werden Risikomase fur Folgeneoplasien und kardiale Spatfolgen nach Bestrahlung bei Brustkrebs, Hodgkin-Lymphomen, Lungenkrebs bei Erwachsenen sowie nach padiatrischen Krebserkrankungen i. Allg. dargestellt. Folgeneoplasien nach einer Strahlentherapie konnen bei bis zu 40 % aller Langzeituberlebenden festgestellt werden, wobei die Inzidenz mit zunehmender Nachbeobachtungszeit stetig zunimmt. Strahlentherapie ist hier v. a. mit spat auftretenden soliden Tumorerkrankungen als wesentlichem Risikofaktor assoziiert. Es zeigen sich daruber hinaus deutliche Interaktionen mit der erhaltenen Chemotherapie und Lebensstilfaktoren wie Rauchen. Auch kardiale Spatfolgen nehmen mit langerer Nachbeobachtungszeit zu. Hierbei ist jedoch abhangig von der Strahlenexposition des Herzens schon eine Risikoerhohung wenige Jahre nach erfolgreicher Therapie moglich. Viele Fragen, z. B. zu besonders vulnerablen Gruppen, sind aktuell noch unbeantwortet.
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