DIE INVEKTIVE GEGEN CICERO (ALFREDO KLOTZ octogenario ad 15-VI-1954)

Unter diesem Titel hatte Otto SEEL 1943 sein methodisch mustergul tiges Buch herausgegeben (1), das in uberzeugender Wcisc die Unmog lichkeit der Autorschaft Sallusts nachweist. Ich habe s. Z. von dem He rausgeber der Ph. W., Franz POLAND, von dem ich nur weiss, dass er nicht mehr am Leben ist, der in irgend einer philologischen Zeitschrift wahrhaftig einen Nachruf verdient hatte, den Auftrag erhalten, das Buch zu besprechen. Das ist geschehen und im Friihjahr 1945 sollte die Bespre chung erscheinen. Die furchtbaren Kriegsereignisse haben das Erscheinen verhindert, und bei den Bombenangriffen auf Leipzig ist auch dieses Buch vom Erdboden verschwunden; es ist nur zu hoffen, dass wenigstens ein Teil der Bibliotheken dieses wertvolle Buch besitzt. ? Unter diesen Umstanden soli hier meine Besprechung, deren Korrektur ich schon gelesen hatte, hier folgen: ?Als ich vor genau 40 Jahren mit meiner Dissertation iiber die Invektiven promovierte (Berlin 1913), der dann 1914 die Sonderausgabe (Teubner) folgte, sah ich mich genotigt, meine Ansicht fiber Verfasser, Zeit und Zweck vorweg zu veroffentlichen (Mnemosyne XL, 1912, 364 380), da meine beiden Reierenten die Pisohypothese von Ed. SCHWARTZ sich zu eigen gemacht hatten. Seitdem hatte ich mich, wie viele andere Gelehrte, darunter auch die beiden Referenten meiner Dissertation, Eduard NORDEN und Ulrich von WlLAMOWITZ-MOELLENDORFF, zur iiber zeugung von der Echtheit der Invektiue gegen Cicero aus dem Jahre 54 v. Chr. durchgerungen; diese Auffassung teilten besonders die Historiker wie Ed. MEVER, M. GELZER (in seinem Cicero-Artikel in der RE VII A, 1939, 958 f., wo er allerdings die Einwande von O. SEEL, DLZ 1939, 585 in der Ablehnung des Buches von E. CESAREO, Le orazioni nell'opera di Sallustio, 1938, 35 ff. anfuhrt), und einige Literarhistoriker wie HOSIUS,