Etablierung der perinealen MRT‑/Ultraschallfusionsbiopsien in Lokalanästhesie ohne standardmäßige, perioperative Antibiotikaprophylaxe

Der perineale Zugangswegs fur die Durchfuhrung von Prostatabiopsien (PB) ist eine sterile Alternative zur konventionellen transrektalen PB. Durch eine gezielte lokale Anasthesie ist die Durchfuhrung der perinealen Prostatabiopsie (pPB) ohne Vollnarkose moglich. In dieser Arbeit werden die ersten Ergebnisse nach Etablierung der perinealen MRT-/Ultraschallfusionsbiopsie (pFB) in Lokalanasthesie ohne standardmasige, perioperative Antibiotikaprophylaxe dargestellt. Hierfur wurden 144 Patienten nach pFB am Vivantes Klinikum am Urban retrospektiv analysiert. Auf eine periinterventionelle antibiotische Prophylaxe wurde verzichtet. Peri- und postoperativ wurde das Schmerzempfinden anhand einer analogen Schmerzskala von 0–10 und Komplikationen abgefragt. Das mediane Patientenalter war 68 Jahre und der mediane PSA(prostataspezifisches Antigen)-Wert 7,07 ng/ml. 49 % der Patienten erhielten eine primare PB. Es zeigte sich eine Gesamtdetektionsrate fur Prostatakarzinome (PCa) von 71 % und fur PI-RADS („prostate imaging-reporting and data system“) 3,4,5 von 44 %, 71 % und 92 %. Das mediane Schmerzempfinden wahrend der Biopsie war 2. 63 % der Patienten mit einer transrektalen Vorbiopsie, hielten diese fur schmerzhafter und weitere 20 % auserten ahnliche Schmerzniveaus. Lediglich 1 Patient entwickelte einen fieberhaften Harnwegsinfekt. Die pFB der Prostata in Lokalanasthesie ohne antibiotische, perioperative Prophylaxe ist bezuglich der Detektionsrate von PCa, des Nebenwirkungsprofils und dem subjektiven Schmerzempfinden der Patienten wahrend der Intervention eine geeignete Alternative zur transrektalen PB.