Mentalisierung bei Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis: Fallorientierte Darstellung

2020 
Das Konzept der Mentalisierungsfahigkeit, etabliert ausgehend von der Theory of Mind (ToM), beinhaltet jene menschliche Fahigkeit, die eigenen mentalen Zustande (z. B. Gedanken, Gefuhle, Motive) sowie entsprechend jene des Gegenubers, in einen Sinn- und Bedeutungszusammenhang zu bringen und aus diesem mehr oder weniger tiefen Verstandnis hilfreiche Erklarungsmodelle fur Verhalten zu generieren. Entwickeln und entfalten sich menschliche mentale Funktionen und Fahigkeiten im „Gegenseitigen-aufeinander-bezogen-Sein“, so impliziert diese Weltsicht das Individuum als im Wesentlichen sozial determiniert. Leidensdruck infolge depressiver als auch schizophreniformer Storungen resultiert ganz wesentlich aus eingeschrankter Mentalisierungsfahigkeit, dies unabhangig von der unterschiedlichen Atiologie der genannten Storungen. Die folgenden Ausfuhrungen legen dar, inwieweit Defizite in der Mentalisierung bei schizophreniformen Storungsbildern in Erscheinung treten. Diese Defizite sind gekennzeichnet durch eine mangelhafte Ausbildung von Metareprasentationen und zeigen je nach Symptomatik verschiedene pramentalistische Verarbeitungsmodi und deren spezifische Ausformungen (Hypo‑/Hypermentalisieren). An einer geschilderten Fallvignette wird dies verstandlich.
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