Geringere Volumen der basolateralen Amygdala bei Amphetaminkonsumenten: Prädispostion oder Folge des Konsums?

2013 
Einleitung: Der Konsum von Amphetaminartigen Stimulatien (ATS) ist unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weit verbreitet. Bei einem Teil der Gelegenheitskonsumenten kommt es langfristig zur Entwicklung problematischer Konsummuster mit chronischem Gebrauch bis hin zur Abhangigkeitsentwicklung. In mehreren Querschnittstudien wurde der chronische Konsum mit hirnstrukturellen Auffalligkeiten in Zusammenhang gebracht. Chronische Konsumenten zeigten dabei mit hoher Konsistenz reduzierte Volumen in prafrontalen und limbischen Regionen. Aufgrund des retrospektiven Designs dieser Studien bleibt jedoch unklar, ob es sich bei den beobachteten Auffalligkeiten um Folgewirkungen des Konsums oder pradisponierende Vulnerabilitatsmarker handelt. Ziel der hier vorgestellten Studie war es daher hirnstrukturelle Vulnerabilitatsmarker in einem prospektiven Langsschnittdesign zu untersuchen. Methode: Insgesamt wurden 42 ATS Gelegenheitskonsumenten ( 7 Einnahmen, n = 16). (2) Probanden welche den Konsum von ATS nach dem ersten Messzeitpunkt eingestellt hatten (Einnahme, n = 14). Volumetrische Unterschiede der grauen Substanz wurden mittels einer voxel-basierten Morphometrie (VBM) Analyse in SPM8 untersucht. Basierend auf vorhergehenden Studien wurde die Analyse apriori auf die Amygdala als region-of-interest (ROI) eingeschrankt. Diskussion/Ergebnisse: Probanden welche im follow-up Intervall einen regelmasigen Konsum entwickelten zeigten bereits zum ersten Messzeitpunkt ein signifikant geringeres Volumen in der rechten und linken Amygdala (T> 3,55, FWE-korrigiert). Mittels probabilistischer Karten konnten die Volumenreduktionen dem Basolateralen Kern zugeordnet werden. Schlussfolgerung: Durch das prospektive longitudinale Design konnten erstmalig hirnstrukturelle Auffalligkeiten bei ATS Konsumenten vor Entwicklung eines regelmasigen Konsums erfasst werden. Die Volumenreduktionen der Basolateralen Amygdala konnen im Sinne hirnstruktureller Vulnerabilitatsmarker fur die Entwicklung problematischer ATS Konsummuster interpretiert werden.
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