Verhaltens«Therapeuten» aus der Kranken«Pflege» - 30 Jahre Modellprojekt an der Verhaltenstherapie-Ambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

2014 
In der ambulanten Verhaltenstherapie im Rahmen der Psychotherapie-Richtlinien gibt es, trotz steigender Therapeutenzahlen, zunehmende Wartezeiten und Versorgungsengpasse, insbesondere fur schwerer gestorte Patienten. Bei einigen Krankenversicherungen und etlichen Therapeuten besteht daher die Tendenz, das bestehende System grundlegend in Frage zu stellen. Sollte es stattdessen aber vielleicht reformiert werden - unter Einbezug von Verhaltenstherapeuten aus der Krankenpflege? Fur die stationare Verhaltenstherapie wird empfohlen, die Auswirkungen des Engpasses bei den akademischen Therapeuten durch verstarkten Einsatz von «Verhaltenstherapie-Kotherapeuten», unter anderem aus der Krankenpflege, zu mildern. Fur die ambulante Verhaltenstherapie wird am Beispiel des an der Verhaltenstherapie-Ambulanz am UKE in Hamburg entwickelten und praktizierten (1976-2006) Modells «Verhaltenstherapeuten aus der Krankenpflege» gezeigt, dass eine therapeutisch gleichwertige Erweiterung eines Teams aus akademischen Verhaltenstherapeuten moglich und fur alle Berufsgruppen sehr bereichernd ist. Dieses Konzept basierte ursprunglich auf dem Ausbildungsmodell «Nurse Behaviour Therapist» (1972-2000), das von der Forschungsgruppe um Marks am Mundsley Krankenhaus in London entwickelt worden war. Die Darstellung dieser Entwicklung ist zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Verhaltenstherapie in Deutschland, in einem Zeitgeist berufsgruppenubergreifender Kooperation. Wird der Versorgungsdruck der letzten Jahre diesbezuglich zu einem Umdenken in eine international bereits zunehmend praktizierte Richtung fuhren? Neue experimentelle Behandlungsansatze und Vorschlage fur eine Umsetzung des UKE-Modells im heutigen ambulanten Versorgungssystem werden diskutiert.
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