Verletzungsprävention im Kinder- und Jugendsport: Eine meta-analytische Übersicht

2013 
Es ist allgemein bekannt, dass korperliche Aktivitat eine Reihe positiver Effekte auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen hat. Nicht nur der Einzelne, sondern die ganze Gesellschaft kann von einem gesunden und aktiven Lebensstil profitieren. Korperliche Aktivitat muss deshalb gefordert werden, insbesondere im Kindes- und Jugendalter. Das Sporttreiben ist jedoch auch immer mit Risiken verbunden. Sportverletzungen konnen korperliche Aktivitat eine gewisse Zeit lang beeintrachtigen, was zu gesundheitlichen Nachteilen fuhren kann. Die vorliegende Meta-Analyse ermittelt mogliche Massnahmen, wie Sportverletzungen im Kindes- und Jugendalter vorgebeugt werden kann. Das Ziel der Meta-Analyse ist es, die Effekte gebrauchlicher Praventionsprogramme zu analysieren und zu vergleichen. Es wurde eine Literatursuche durchgefuhrt, bei welcher sechs Datenbanken durchsucht wurden (PubMed, Cochrane, ISI Web of Science, SPORTDiscus, EMBASE und CINAHL). Anschliessend wurde bis Ende Februar 2013 in Literaturverzeichnissen und sonstigen Quellen nach weiteren Artikeln gesucht. Von den 1‘600 gefundenen Titeln erfullten 32 Studien die Einschlusskriterien und wurden in die Meta-Analyse aufgenommen. Statistische Analysen wurden mit dem „Random-Effects-Model“ nach der „Generic Inverse-Variance Methode“ durchgefuhrt. Rate Ratios (mit 95% CI) wurden berechnet, welche die Effekte der Praventionsprogramme aufzeigen. Die Rate Ratio aller 32 Studien liegt bei 0.67 (0.56-0.80) und zeigt einen signifikanten Effekt der Praventionsprogramme. 20 Studien untersuchten den Effekt von aktiven Programmen, wie beispielsweise Gleichgewichtstraining. Sie zeigen einen signifikanten Effekt mit einer Rate Ratio von 0.57 (0.46-0.70). 12 Studien untersuchten den Effekt von passiven Praventionsprogrammen. Sie wurden in eine Gruppe mit Schutzausrustungen und in eine Gruppe mit Regelanderungen unterteilt. Die zehn Studien, welche Schutzausrustungen untersuchten, zeigen nur einen kleinen und nicht signifikanten Effekt mit einer Rate Ratio von 0.92 (0.65-1.31). Schliesslich weisen die zwei Studien, welche die Wirksamkeit von Regelanderungen untersuchten, einen nicht signifikanten Effekt mit einer Rate Ratio von 0.58 (0.18-1.83) auf. Die Resultate der Meta-Analyse zeigen, dass Verletzungen auch im Kindes- und Jugendalter vorgebeugt werden kann und dass gebrauchliche Massnahmen Erfolge aufweisen. Insbesondere konnen aktive Praventionsprogramme empfohlen werden.
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