Berufliche Zugänge zum Homeoffice: Ein tätigkeitsbasierter Ansatz zur Erklärung von Chancenungleichheit beim Homeofficezugang

2020 
Die Moglichkeiten der digitalen Vernetzung und standortunabhangigen Kommunikation in der Arbeitswelt lassen eine zunehmende Bedeutung von Homeoffice erwarten. Dabei sind die Chancen auf einen Homeofficezugang unter Beschaftigten ungleich verteilt. Bei der Erklarung dieser Chancenungleichheit kommt der Ebene des ausgeubten Berufs eine eigenstandige Bedeutung zu. Die Analysen auf Basis der reprasentativen Erwerbstatigenbefragung des Bundesinstituts fur Berufsbildung (BIBB) und der Bundesanstalt fur Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aus dem Jahr 2018 zeigen, dass es innerhalb der Berufe uberwiegend Tatigkeiten sind, die den Zugang zum Homeoffice pragen. Die Chance auf einen Homeofficezugang steigt mit dem Ausmas an kognitiven Tatigkeiten bei der Arbeit, wahrend manuelle Tatigkeiten zu einer Verringerung dieser Chance fuhren. Die Ergebnisse verweisen daruber hinaus auf die Bedeutsamkeit spezifischer Einzeltatigkeiten, die einen Zugang zum Homeoffice ermoglichen (z. B. E‑Mails bearbeiten, Forschen oder auch Beraten, Recherchieren) oder eher verhindern (z. B. Bewirten, Reinigen oder Pflegen). Dabei hangt der Einfluss beruflicher Tatigkeiten auf den Homeofficezugang von der Betriebsgrose ab. Mit diesen Erkenntnissen schliest der explorativ ausgerichtete Beitrag eine Forschungslucke und erganzt das Wissen uber Berufseffekte im Kontext ungleicher Chancenverhaltnisse auf dem Arbeitsmarkt.
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