Stadienverteilung und Langzeitverlauf bei sporadischen und familiären C-Zell-Karzinomen der Schilddrüse

2008 
Stadienverteilung und Langzeitverlauf bei sporadischen und familiaren C-Zell-Karzinomen Kenko Cupisti, MD, Achim Wolf, MD, Andreas Raffel, MD, Matthias Schott, MD, Daniel Miersch, MD, Qin Yang, Claus F. Eisenberger, MD, Hans D. Roher, MD, Wolfram T. Knoefel, MD Einleitung: Viele Patienten mit C-Zell-Karzinom mussen sich einer Vielzahl von Operationen unterziehen. Diese Operationen finden oft in unterschiedlichen Krankenhausern statt, was eine systematische Nachverfolgung der Patienten erschwert. Um diese komplexen Falle nachzuvollziehen und relevante Faktoren fur die Prognose der Patienten zu finden, berichten wir uber 289 Patienten mit C-Zell-Karzinom oder C-Zell-Hyperplasie, die in den letzten 20 Jahren an unserer Klinik behandelt wurden. Material und Methoden: Zwischen April 1986 und Mai 2006 wurden 289 Patienten mit C-Zell-Karzinom oder MEN 2- Gentrager in der Klinik fur Allgemein-, Viszeral-, und Kinderchirurgie der Heinrich-Heine-Universitat Dusseldorf behandelt. Die Tumorstadien wurden in Anlehnung an die Einteilung der International Union against Cancer (5. Auflage, 1997) dokumentiert. Ein System zur einfachen Erfassung des operativen Vorgehens wird vorgeschlagen. Ergebnisse: In der Studie befanden sich 159 weibliche und 130 mannliche Patienten. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnose lag bei 32 Jahren (4-77 Jahre) bei Patienten mit der familiaren Form der Erkrankung, sowie bei 53 Jahren (23-84) bei Patienten mit sporadischem C-Zell-Karzinom. Bei 66 Patienten (23%) wurde eine multifokale Erkrankung diagnostiziert. Zwolf MEN 2-Patienten wurden als T0 gewertet, da bei ihnen nur eine C-Zell-Hyperplasie festgestellt werden konnte. 86 Patienten wurden als pT1, 106 Patienten als pT2, 25 Patienten als pT3, 52 Patienten als pT4 und acht Patienten als unklar gewertet. An den 289 Patienten wurden insgesamt 648 Operationen durchgefuhrt. Bei 170 Patienten (59%) waren es mehr als eine Operation. 99 Patienten (34%) sind Kalzitonin negativ, 91 Patienten (31%) leben mit erhohten Serumkalzitoninwerten. Die mediane follow-up Zeit der uberlebenden 211 Patienten betrug 8,9 Jahre (0,3-30,7). Die 5- und 10-Jahresuberlebenszeit aller Tumorpatienten betrug 86% respektive 68%. Schlussfolgerung: Die Chancen der biochemischen Heilung von Patienten mit C-Zell-Karzinom steht in engen Zusammenhang mit der primaren Tumorgrose. Bei Patienten mit pT4-Tumoren besteht fast keine Hoffnung auf biochemische Heilung unabhangig von der Anzahl der durchgefuhrten Operationen. Tumoren im Stadium pT1 hingegen konnen, auch im Falle sporadischer Karzinome, bei bis zu 67% der Patienten geheilt werden. Ein langerfristiges Uberleben kann jedoch auch bei Patienten mit pT4- Tumoren in bis zu 50% der Falle erreicht werden.
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