Workshop: Ermuedung; Schlaefrigkeit und verminderte Wachsamkeit als Risikofaktoren beim Fahren

2004 
Der vorliegende Workshop-Bericht wurde im Rahmen des EU-Forschungsprogramms IMMORTAL (Impaired Motorists, Methods of Roadside Testing and Assessment for Licensing) erstellt (Lieferung P4.2). Er enthaelt die Zusammenfassungen der Praesentationen und Diskussionen sowie Schlussfolgerungen. Der Workshop, der am 15. September 2003 in Oslo stattfand, behandelte Folgendes: Unfallgeschehen; allgemeine und klinische Aspekte der Ermuedung am Tag; Anzeichen und Indikatoren von Ermuedung und Schlaefrigkeit in Simulatorstudien; Messung von Augenbewegungen, Struktur der subjektiven Symptome von Muedigkeit und Gegenmassnahmen; Warnsysteme; Umgang des Unternehmensmanagements mit Muedigkeit und das Problem der Muedigkeit von Berufskraftfahrern. Muedigkeit oder Schlaf verursachen laut verschiedenen Schaetzungen zwischen 10 und 30 Prozent der Unfaelle. Zu wenig Schlaf ist die Hauptursache von Ermuedung und Schlaefrigkeit. Das Risiko, durch Einschlafen einen Unfall zu verursachen, wird vom 24-Stunden-Rhythmus, der Dauer der Fahrzeugfuehrung und den Ruhepausen bestimmt. Personen mit Schlafkrankheiten muessen beim Erwerb oder bei der Verlaengerung des Fuehrerscheins einer genauen Bewertung unterzogen werden. Untersuchungen von Augenbewegungen zeigen, dass es, basierend auf den Parametern Lidoeffnung, Blinkfrequenz und Blinkdauer, vier verschiedene Phasen zwischen Wachsein und Schlaf gibt, die in progressiv ansteigender Weise zu schlechterer Fahrleistung fuehren. Derzeit werden verschiedene Kontroll- und Warnsysteme entwickelt und getestet. Einige basieren auf einem einzigen Parameter wie abnormale Lenkbewegungen oder Schliessen der Augen, andere, zum Beispiel das EU-Projekt AWAKE, beobachten gleichzeitig den Zustand des Fahrers, das Fahrzeug und den Verkehr. Ein moeglicher negativer Effekt von Warnsystemen im Auto ist, dass sie von Fahrern zum Wachhalten missbraucht werden. Unternehmen, die Fahrer beschaeftigen, haben fuer diese eine spezielle Verantwortung. Monotonie und Langeweile verursachen keine Schlaefrigkeit, sie "erlauben" es Fahrern lediglich einzuschlafen. Umgekehrt bedeutet dies, dass die Stimulation von Wachheit Schlaefrigkeit ueberdecken kann. Die Verhuetung von Unfaellen kann auf zweierlei Art geschehen, einerseits dadurch, dass verhindert wird, dass der Fahrer einschlaeft oder dass sich Muedigkeit entwickelt, andererseits durch die Warnung des Fahrers, wenn die Aufmerksamkeit nachlaesst. Der Anhang enthaelt das Workshop-Programm, die Teilnehmerliste und die Abstracts folgender Praesentationen im Workshop: Fatigue, sleepiness and driving: Knowns and unknowns (Ermuedung, Schlaefrigkeit und Fahren: Bekanntes und Unbekanntes) von SAGBERG,F; Sleepiness - it's causes and sequelae (Schlaefrigkeit - ihre Ursachen und Folgen) von WILLIAMS,AJ; Recording drowsy drivers in a simulator (Aufzeichnen schlaefriger Fahrer in einem Simulator) von MUZET,A; Vigilance, fatigue, sleepiness - sensitivity and specificity of eylid measures (Vigilanz, Muedigkeit, Schlaefrigkeit - Sensibilitaet und Spezifitaet von Augenbewegungsmessungen) von KRUEGER,H-P; The AWAKE project (Das Projekt AWAKE) von MUZET,A und Managing Occupational Fatigue: Raising awareness, reducing risk (Umgang mit Muedigkeit im Beruf: Erhoehung der Aufmerksamkeit, Verminderung des Risikos) von JACKSON,P. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353726. (KfV/A)
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