Pharmazeutische Visite auf geriatrischen Stationen

2016 
Alte Patienten sind vermehrt von arzneimittelbedingten Komplikationen betroffen. Welche Hinweise ergeben sich fur die klinisch-arztliche Arbeit aus einer zusatzlichen Visite durch Pharmazeuten? Zwei Apothekerinnen fuhrten uber 54 Wochen Kurvenvisiten auf 2 geriatrischen Stationen durch. Auffalligkeiten der Medikation der geriatrischen Patienten wurden protokolliert und ausgewertet. Besonders haufig waren fragliche Indikationsstellungen fur Protonenpumpenhemmer, Allopurinol, Gabapentin und Pregabalin. Bei Dosierungen fehlte z. T. die Anpassung verschiedener Heparine und ihrer Analoga an die eingeschrankte Nierenfunktion des Patienten. Dies war gelegentlich auch der Fall bei Metformin, einigen Antibiotika und Simvastatin. Im Bereich der Arzneimittelinteraktionen fielen v. a. Arzneimittelkombinationen mit hohem Risiko fur QT-Zeit-Verlangerungen auf. Resorptionshemmung von Bisphosphonaten und L‑Thyroxin durch gleichzeitige Einnahme von Kalzium und Magnesium schienen wahrscheinlich. Ferner fielen die fehlende Sondengangigkeit einiger Medikamente bei mit einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) versorgten Patienten und die fehlende zeitversetzte Applikation von Augentropfen auf. Eine zusatzliche medikationsbezogene Visite durch Pharmazeuten verbessert die medikamentose Behandlung geriatrischer Patienten.
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