Polnische Wirtschaft trotzt der Krise

2009 
Im Jahr 2009 verlief die wirtschaftliche Expansion in Polen sehr viel schwacher als in vergleichbaren Vorjahreszeitraumen, doch ist trotz des Ruckgangs der Nachfrage aus dem Ausland und der Abschwachung auf dem Binnenmarkt eine wirtschaftliche Rezession bislang ausgeblieben. Auch auf dem Finanzsektor konnten grosere Instabilitaten dank fruhzeitiger Stabilisierungsmasnahmen, die auch von der Europaischen Kommission und dem Internationalen Wahrungsfonds unterstutzt wurden, verhindert werden. Damit scheint Polen von der Krise nicht so hart getroffen zu sein wie andere Lander. Den entscheidenden Wachstumsbeitrag leisteten im Unterschied zu den Vorjahren nun die Nettoexporte, die den Ruckgang der Binnennachfrage mehr als kompensierten. Der Ausenbeitrag hat trotz niedrigerer Handelsaktivitat zugenommen, da die Importe starker zuruckgingen als die Exporte. Aufgrund der krisenbedingten niedrigeren Kapazitatsauslastung sind Reaktionen in Bezug auf die Arbeitsnachfrage unvermeidlich. Die Arbeitslosigkeit stieg von ihrem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre Ende 2008 in den Folgemonaten dieses Jahres an, allerdings dank staatlicher Masnahmen zur Beschaftigungssicherung noch relativ moderat. Im kommenden Jahr wird bei weiterhin sinkender Arbeitsnachfrage die Arbeitslosigkeit selbst bei einer leichten wirtschaftlichen Belebung noch zunehmen. Fur die Haushaltspolitik stellt die wirtschaftliche Krisensituation eine besondere Herausforderung dar. Den staatlichen Mehrausgaben stehen konjunkturbedingt sinkende Einnahmen gegenuber, sodass der Haushalt wieder starker ins Ungleichgewicht geraten durfte. Damit rucken wohl auch die Plane fur eine mittelfristige Konvergenz Polens zum Euroraum zunachst wieder in die Ferne – zumindest bleibt vor diesem Hintergrund derzeit ungewiss, wie rasch eine deutlichere Erholung der Konjunktur stattfinden wird.
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