Ergebnisse der isolierten Resektion des vierten Fingerstrahls

2020 
Hintergrund Nach Teilresektion des vierten Fingerstrahls nehmen viele Handchirurgen eine Transposition des Kleinfingerstrahls auf die Position des Ringfingerstrahls vor. Viele andere – auch wir – resezieren den vierten Strahl vollstandig durch Exartikulation im Karpometakarpalgelenk und raffen das Ligamentum metacarpale transversum profundum, in der Vorstellung, hierdurch und durch eine spontane Radialverschiebung des Kleinfingerstrahles die Lucke zwischen dem dritten und funften Mittelhandknochen ausreichend zu verkleinern. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die klinischen, radiologischen und subjektiven Ergebnisse nach vollstandiger Resektion des vierten Fingerstrahls mit Adaption des Ligamentums metacarpale transversum profundum zu erheben. Patienten und Methoden 7 Patienten (3 Frauen, 4 Manner) mit einem Durchschnittsalter von 50 (26–62) Jahren konnten nach durchschnittlich 43 (2–174) Monaten nachuntersucht werden. Erhoben wurden die Fingerbeweglichkeit, die Handkraft, die Sensibilitat (Hoffmann-Tinel-Zeichen, Semmes-Weinstein-Monofilament), die Geschicklichkeit (Nine-Hole-Peg-Test), Schmerzen (Ruhe- und Belastungsschmerzen, Phantomschmerzen, Wetterfuhligkeit) sowie die Patientenzufriedenheit nach funktionellen und asthetischen Gesichtspunkten. Auf Rontgenaufnahmen der Hand wurde praoperativ, direkt postoperativ und bei der Nachuntersuchung der Abstand zwischen den Kopfen und Basen der Mittelhandknochen III und V bestimmt. Ergebnisse Als einzige Komplikation trat bei einem Patienten eine leichte Wundheilungsstorung auf, welche konservativ beherrscht wurde. Die Sensibilitat war bei keinem Patienten eingeschrankt und kein Patient zeigte klinisch Neurombeschwerden. Die Fingerbeweglichkeit zeigte sich bei 2 Patienten sowohl beim Faustschluss als auch bei der Fingerstreckung leicht eingeschrankt. Die mittlere Kraft betrug im Grobgriff 61 (54–78) % und im Spitzgriff 65 (35–122) % der gesunden Gegenseite. Der mittlere DASH-Score konnte von 42,2 praoperativ auf 27,5 reduziert werden. Die Geschicklichkeit zeigte sich im Vergleich zur gesunden Gegenseite mit einer mittleren Verlangerung des Nine-Hole-Peg-Tests um 23 % leicht reduziert. Die intermetakarpale Lucke reduzierte sich bis zur letzten Nachuntersuchung zwischen den Basen der Metakarpalia III und V im Mittel um 67 % und zwischen den Kopfen um 50 %. Das Erscheinungsbild der Hand wurde von den Patienten als sehr gut bewertet. Schlussfolgerung Die vollstandige Resektion des vierten Fingerstrahls mit Weichteiladaption ermoglicht einen suffizienten Verschluss der intermetakarpalen Lucke ohne Rotationsabweichung und ergibt gute bis sehr gute funktionelle und asthetische Ergebnisse bei niedriger Komplikationsrate.
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