Zur Bedeutung der Prähospitalzeiten beim akuten Myokardinfarkt für die Anwendung der Thrombolysetherapie im Krankenhaus. Ergebnisse des Augsburger Herzinfarktregisters 1985–87

1992 
In etwa 85% ist der akute Myokardinfarkt (AMI) durch einen thrombotischen Ver-schlus einer Herzkranzarterie verursacht, wodurch Herzmuskelgewebe durch langerdauernde Mangeldurchblutung zugrunde geht und im Verlauf von Wochen durch Narbengewebe ersetzt wird. Ein wesentliches Ziel der Behandlung des AMI ist es, die Infarktnarbe moglichst klein zu halten. Das ist am sichersten durch eine fruhzeitige Wiedereroffnung der thrombotisch verschlossenen Koronararterie zu erreichen. Dabei ist das Zeitintervall zwischen Schmerzbeginn und Koronargefasrekanalisation der kritische Faktor (Schroder, 1988). Die rechtzeitige Wiederdurchblutung des Herzmuskelgewebes unterbricht die Herzmuskelnekrotisierung und ermoglicht eine oft weitgehende Wiederherstellung der Herzfunktion. Neben operativen Moglichkeiten kann eine pharmakologische Revaskularisation versucht werden, indem thromboly-sierende Medikamente intravenos oder direkt in die Koronararterie verabreicht werden. Eine Thrombolysetherapie (im Folgenden „LYSE“ genannt) ist indiziert, wenn nach Ausschlus medizinischer Kontraindikationen bei einer typischen Symptomatik eindeutige Infarktzeichen im EKG vorliegen, der Patient nicht alter als 75 Jahre ist, und seit dem Infarktereignis nicht mehr als 6 Stunden vergangen sind (GISSI group, 1987).
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