Einfluss des Diabetes mellitus Typ II auf Inzidenz, Mikrobiologie, Verlauf und Prognose des Erysipels

2019 
Hintergrund und Fragestellung  Die Behandlung des Erysipels, einer klassischen Infektionskrankheit in der Dermatologie, wird durch die Auswirkungen des demografischen Wandels und multimorbidere Patienten zunehmend kompliziert. Es gibt kaum miteinander vergleichbare Daten zu Zusammenhangen zwischen Diabetes mellitus und Erysipelen. Anhand der Patienten des Helios Vogtland-Klinikums Plauen wird die Rolle des Diabetes mellitus als Risikofaktor fur die Inzidenz und den Verlauf von Erysipelen untersucht. Patienten/Methodik  In einer retrospektiven Untersuchung wurden 592 Patienten, die in den Jahren 2007 – 2017 stationar behandelt wurden, ausgewertet. Die Einschlusskriterien waren: Alter uber 18 Jahre, Antibiose > 5 Tage und Plausibilitat der Befunde bei stationarer Aufnahme sowie eine vorliegende Diabetes-Diagnostik bzw. -Behandlung. Mikrobiologische Befunde waren kein Kriterium. Ergebnisse  Durchschnittlich 42 % der stationar behandelten Patienten mit Erysipel waren auch an einem Diabetes mellitus Typ II erkrankt oder hatten einen okkulten Diabetes, wahrend der Anteil von Diabetes-Patienten im Krankenhaus insgesamt nur konstant ca. 20 % betrug (p  Schlussfolgerungen  Der Diabetes mellitus Typ II stellt bei stationar behandelten Patienten einen Risikofaktor fur Inzidenz, Verlauf und Prognose der Erysipel-Erkrankung dar. Stationar behandelte Patienten mit Erysipel sollten ein Diabetes-Screening erhalten. Patienten mit klinischem Erysipel und Diabetes mellitus Typ II profitieren von der leitlinienempfohlenen Standard-Antibiose moglicherweise weitaus weniger als bisher angenommen.
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