Implizite Staatsgarantien verschärfen die Probleme: Trennbankensystem allein ist keine Lösung

2013 
Many banks are now too big, complex, and closely networked to be wound up. When they get into difficulties, they threaten the entire financial system of their economic area. Five years of financial crisis have not alleviated but exacerbated this problem. The cost of stabilizing banks is enormous, posing serious challenges for the states affected. In addition, such state guarantees create dangerously false incentives: they encourage managers and financiers to run high risks, and favor the further expansion of banks. At present, solutions are being sought in the introduction of a separated banking system, with the aim of creating smaller, less complex financial institutions that would be easier to wind up and of protecting deposit and credit business more effectively from the risks of proprietary trading. In February 2013, the German federal government presented its plans to break up German universal banks into retail and trading institutions. However, this paper shows that in all the various scenarios for such a separation, many financial institutions would still exceed the size at which a bank has ever been wound up successfully - that is, without disastrous consequences for the economy as a whole. The government proposals also envisage the deposit bank and the "residual bank" remaining united within a holding structure; it is questionable whether this would suffice to ensure "unbundling" and thus the feasibility of liquidation. The authors are therefore not convinced that the proposed legislation can achieve its declared objective of enabling the liquidation of large banks and avoiding the associated state guarantees that aggravate the problem. Viele Banken sind aufgrund ihrer Grose, Vernetzung und Komplexitat nicht mehr abwickelbar. Geraten sie in Schieflage, stellen sie eine enorme Bedrohung fur das gesamte Finanzsystem ihres Wirtschaftsraumes dar. Funf Jahre Finanzkrise haben das Problem nicht gemildert, sondern verscharft. Die Kosten fur die Stutzung der Banken sind immens und stellen die betroffenen Staaten vor grose Herausforderungen. Zudem schaffen diese Staatsgarantien gefahrliche Fehlanreize: Sie verleiten Manager und Financiers dazu, hohe Risiken einzugehen und machen ein weiteres Anwachsen der Banken wahrscheinlich. Der Ausweg wird derzeit in der Einfuhrung eines Trennbankensystems gesucht. Es soll kleinere, weniger stark verflochtene und somit leichter abzuwickelnde Finanzinstitute etablieren und das Einlagen- und Kreditgeschaft besser vor den Risiken des Investmentbanking schutzen. Die Bundesregierung hat im Februar 2013 ihre Plane fur eine Aufspaltung der deutschen Universalbanken in Geschafts- und Investmentbanken vorgestellt. Diese Studie zeigt jedoch, dass auch bei unterschiedlichen Aufspaltungsszenarien zahlreiche Finanzinstitute eine Grose behalten, in der noch nie eine Bank erfolgreich - das heist ohne verheerende Folgen fur das gesamte Wirtschaftssystem - abgewickelt wurde. Zudem sieht der Gesetzentwurf vor, dass das Einlageninstitut und die "Restbank" in einer Holding vereint bleiben. Ob das ausreicht, um eine Entflechtung sicherzustellen, die eine Abwicklung der Bank ermoglicht, ist ebenfalls zweifelhaft. Aus Sicht der Autoren ist deswegen hochst fraglich, ob der vorliegende Gesetzesentwurf geeignet ist, sein erklartes Ziel zu erreichen, Grosbanken abwickelbar zu machen und die impliziten, das Problem verstarkenden Staatsgarantien auser Kraft zu setzen.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []