Psychopharmaka 2016 – eine kritische Bestandsanalyse

2016 
Hintergrund: Psychopharmaka sind zentraler Bestandteil psychiatrischer Therapie. Zugleich ist ihre Wirkung oft unspezifisch und begrenzt. Antidepressiva haben hohe Non-Responder-Raten und zu lange Wirklatenzen, und nur ein kleiner Teil bipolar erkrankter Patienten kann uber mehrere Jahre mit der gleichen Monotherapie behandelt werden. Ernuchternd sind die unter 15% liegenden Raten von Patienten mit Schizophrenie, die neben einer klinischen auch eine sozial-funktionelle Genesung (Recovery) erreichen. Neuroleptika scheinen hierauf keinen positiven Einfluss zu haben. So gibt es grosen Bedarf fur psychopharmakologische Verbesserungen. Ergebnis: Basis der heutigen Psychopharmaka sind die bahnbrechenden Entdeckungen im Grunderjahrzehnt (1949-1960), nach dem es nur noch geringe Weiterentwicklungen gab. Aus dem Grunderjahrzehnt konnen Lehren gezogen werden, was Fortschritt befordert: einfache, klinische Fragestellungen; Wagemut und aufmerksame Beobachtung; starkere Forderung industrieunabhangiger klinischer, und nicht einseitig hoch technisierter biologischer Forschung; exakte Diagnostik anhand von Psychopathologie und Anamnese.
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