Tumorvakzinierung –Strategien und Timing

2021 
Immuntherapien haben in den vergangenen Jahren einen zunehmenden Stellenwert in der Behandlung maligner Erkrankungen gewonnen. Hierzu gehoren auch Tumorvakzine, die therapeutisch eingesetzt werden, um das Immunsystem spezifisch gegen Tumorzellen zu richten. Es werden verschiedene Strategien der Tumorvakzinierungen, ihr aktueller Entwicklungstand, der optimale Einsatzzeitpunkt und Kombinationsmoglichkeiten in der Therapie von malignen Erkrankungen diskutiert. Wissenschaftliche Publikationen zu unterschiedlichen Tumorvakzinierungsstrategien unter Einbeziehung aktueller Studien werden zusammengefasst. Fur eine effektive Tumorvakzinierung ist die Auswahl geeigneter Tumorantigene, die uber Molekule der humanen Leukozytenantigene (HLA) auf der Zelloberflache prasentiert werden, essenziell. Geeignete Antigene mussen sowohl exklusiv auf den Tumorzellen prasentiert werden als auch eine spezifische Antitumorimmunantwort induzieren, d. h. zytotoxische und T‑Helferzellen aktivieren. Hierfur kommen einerseits Neoepitope, die aus tumorspezifischen Mutationen stammen, und andererseits tumorassoziierte Antigene (TAA), die durch veranderte Genexpression oder Prozessierung ausschlieslich im Tumorgewebe prasentiert sind, infrage. Fur die Applikation der Antigene stehen verschiedenste Strategien, wie u. a. Peptidvakzine, DNS- oder RNS-basierte Vakzine sowie auf dendritischen Zellen oder kompletten Tumorzellen basierende Ansatze, kombiniert mit geeigneten Adjuvanzien zur Verfugung. Derzeit wird die Wirksamkeit zahlreicher Vakzinierungskonzepte und Kombinationsprotokolle in klinischen Studien im Hinblick auf Tumorreduktion und Rezidivpravention evaluiert.
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